Mein Vortrag: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint – der schmale Grat von Green Marketing zu Green Washing

Am 07.11.2018 spreche ich auf dem 12. Deutschen Marketing-Innovations-Tag in Nürnberg zum Thema „Das Gegenteil von gut ist gut gemeint – der schmale Grat von Green Marketing zu Green Washing“ – wozu ich euch, liebe Leserschaft, gerne einladen möchte. Es berichten außerdem Experten von Siemens Healthineers, McDonald’s, Volkswagen, Serviceplan, HEINRICH – Agentur für Kommunikation und der Universität Göttingen zum Thema „Social & Green Marketing?! Innovative Ansätze in Zeiten von Öko, Fair Trade und Diesel-Skandal“. Nähere Informationen und Anmeldemöglichkeiten unter https://www.deutscher-marketing-innovations-tag.de/aktuelle-tagung.

Es wird eine Menge spannender Vorträge geben, besonders freue ich mich persönlich schon auf die Vertreter der „Großen“. So spricht Philipp Wachholz, Director Corporate Affairs bei Mc Donalds zum Thema: „Wenig behaupten. Viel beweisen. McDonald’s und das Werben um Vertrauen“ und Alexander Schmid, Leiter Business Development “WeShare” bei Volkswagen / UMI Urban Mobility erzählt von: „We Share – das neue Car Sharing von Volkswagen. Ein Angebot für eine umwelt-bewusste Zielgruppe?“

Also – vielleicht sehen wir uns ja in Nürnberg!?

 

Blue Marketing statt Green Marketing?

Die jüngeren Leser kennen „Dschinghis Khan“ nur noch von pittoresken Schlagerparties, wir älteren haben damals (1979) den grandiosen 4. Platz beim Grand Prix Eurovision de la Chanson noch live erlebt (zum Angucken hier).

Leslie Mandoki, der illustre Tänzer der Gruppe, ist bis heute ein musikalisches Mastermind hinter unglaublich vielen Projekten – unter anderem ist er der „VW-Hauskomponist“, wie die SZ am Mittwoch schrieb. Und anscheinend auch der neue Vordenker.

Denn die SZ zitiert ihn wie folgt:

„VW gibt Antworten, das ist nicht mehr grün. Das ist blau. (…) Grün ist für mich die Frage, blau ist die Antwort.“

Bluewashing muss das jetzt also heißen, denn Greenpeace (oder demnächst: Bluepeace) hat ja VW und seine grün/blaue Politik schon seit langer Zeit ins Visier genommen. Und steht damit nicht alleine, wie es die wunderbare Auswahl an Clips und Filmen auf „See Volkswagen differently“ zeigt.

Mir fällt dazu nur noch ein, dass es ja keine dummen Fragen gibt – nur dumme Antworten. Und die sind dann eben blau. Und green makketing bleibt green makketing.

 

Greenpeace vs. VW – they did it again :)

Schon mit der spektakulären „VW-the dark side“-Aktion zeigte Greenpeace, dass man Unternehmen mit ihrer eigenen Kommunikation schlagen kann: Die starken Bilder, die diese für ihre Werbung nutzen, lassen sich eben ganz leicht auch in eine andere Richtung rücken. Und umso bekannter der ursprüngliche Spot ist desto erfolgreicher wird auch die Parodie.

VW steht dabei seit geraumer Zeit besonders im Visier von Greenpeace – und sind nun wieder Opfer ihrer eigenen Werbung geworden. Denn Greenpeace rief zu einem Film-Wettbewerb unter dem Motto „See Volkswagen differently“ auf und unter den vielen sehenswerten Beiträgen haben sich Christian H. Clark & Angela Trevino folgendes Original ausgesucht:

 

Ganz niedlich, aber eben nur die halbe Wahrheit, wie die beiden Filmemacher finden:

Erstaunlich ist dabei das wirklich sehr hohe kreative Potential auch der anderen Arbeiten – noch bis zum 14. November könnt ihr für euren Favoriten abstimmen!

Lucasfilm mag kein grüner Jedi sein…

Ich frag mich, wann die Firmen endlich begreifen, dass es so gar nichts bringt, einzelne youtube-Videos oder -Kanäle zu sperren – die Clips leben im Netz ohnehin weiter…

Wie horizont.net meldet, hat Lucasfilm den Greenpeace-Kanal auf YouTube angeschwärzt, so dass dieser wegen Urheberrechtsverletzungen gesperrt wurde:

Bei Greenpeace wittert man offenbar eine Verschwörung: „Es gibt so viele Parodien d. VW-Werbung! Warum wohl gerade der Greenpeace UK Clip auf YouTube gesperrt wird?“ twittert Martin Kaiser, bei Greenpeace Leiter der Sparte Internationale Klimapolitik

Greenpeace ist mit seinen Videos auf das vimeo-Portal ausgewichen. Ätsch! 🙂

Und natürlich hab auch ich noch andere Quelle für den Blog-Eintrag gefunden…

Folge der Macht – werde ein grüner Jedi!

Nun ja, einen grünen Jedi gibt es ja schon – Yoda, der Meister mit dem Stock und der gewöhnungsbedürftigen Syntax.

Doch jetzt werden wir ganz ausdrücklich dazu aufgerufen, uns der Rebellion anzuschließen und uns einer dunklen Konzernmacht zu widersetzen:

Hintergrund: VW gibt jedes Jahr sehr viel Geld für Lobbyisten aus, die schärfere EU-Klimagesetze blockieren um zu verhindern, dass die CO2-Reduktionsziele bis 2020 von 20 auf 30 Prozent angehoben werden. Klimaschutz findet bei VW also nur statt, wenn Autos damit teurer verkauft werden können, wie zum Beipspiel die Modelle mit BlueMotion-Spritsparkontrolle.

Hinter diesem wunderbaren Clip und der Website steckt Greenpeace, die auf sehr clevere Weise den Werbeerfolg des VW-Spots nutzen: Mehr als 40 Millionen Clicks auf das Original bedeuten, dass ganz viele Menschen diesen kennen – und man die Geschichte einfach nur noch weitererzählen muss….

Der Original-VW-Spot (für die, die ihn noch nicht kennen sollten…):

Gibt es eigentlich schon einen Begriff für das Kapern von Werbewelten? 🙂

Die Guten holen auf: Innerhalb von 24 Stunden konnte die Website schon über 50.000 neue Jedi-Rebellen gewinnen – und wie wir alle wissen, haben dunkle Mächte auf lange Sicht nie eine Chance:

Möge die Macht mit uns sein!