Viral wirkt – Clooney macht Druck

Vor einigen Wochen setzte „Solidar Suisse“ einen gut gemachten Spoof ins Internet, der sich seitdem sehr erfolgreich viral verbreitet hat:

 

Solidar fordert dabei von Nestlé, sein gesamtes Angebot auf fair gehandelten Kaffee umzustellen und sich eindeutig gegen Kinderarbeit zu positionieren.

Eine Aktion, die Solidar Suisse nicht nur eine hohe Aufmerksamkeit gebracht hat, sondern die auch einen weiteren Erfolg erzielte, wie die „taz“ meldete:

„Nach Informationen aus der Nestlé-Zentrale in Vevey am Genfer See will Clooney seinen demnächst auslaufenden Werbevertrag für die Nespresso-Kapseln nur verlängern, wenn Nestlé ihm sowie gegenüber „Solidar Suisse“ nachweist, dass die Arbeiter auf den Kaffeeplantagen nach den Kriterien des fairen Handels bezahlt und keine Kinder unter 18 Jahren beschäftigt werden.“ („Vom großen Erfolg eines Doubles“)

Die virale Verbreitung von Parodien erfolgreicher Werbung (wie beispielsweise auch durch Greenpeace) erweisen sich dabei nicht mehr nur als unterhaltsam, sondern erreichen dank Social Media auch eine wesentlich größere Zielgruppe, die sich dann kritisch mit Produkten und Unternehmen auseinandersetzt – und manchmal erreicht ein Double auch das Original…

Chipotle – glückliche Schweine für glücklich-machendes Fast Food

Kürzlich verbreitete sich folgender Spot recht zügig viral im Internet:

 

…und erzählt uns die Geschichte, wie ein Bauernhof zum „bösen“ landwirtschaftlichen Großbetrieb wird und sich dann wieder auf das gute Dasein als Bauernhof rückbesinnt. Niedlich, aber irgendwie roch es meiner Meinung nach doch sehr nach „netter kleiner Story“ und green washing, zumal mit diesem Spot für eine amerikanische Taco- und Burrito-Kette geworben wird. Glückliche Schweine für glücklich-machendes Fast Food?

Forscht man ein wenig weiter über die Kette „Chipotle“ findet man nicht nur eine aufschlussreiche und charmant gemachte Website, auf der das „Chipotle“-eigene Verständnis von Integrität erklärt wird, sondern auch ein Interview mit dem Gründer:

 

Steve Ells gibt darin zu, dass es ganz andere Gründe waren, die ihn dazu bewogen, eine eigene Taco-Kette zu eröffnen (eine typische Gründergeschichte), und dass er eher „zufällig“ dazu gekommen ist, sich Gedanken über die Landwirtschaft zu machen, seine Schlüsse daraus zu ziehen und sich für den Erhalt des Ökosystems einzusetzen.

 

Natürlich ist und bleibt Ells Geschäftsmann – und möchte viele viele Burritos verkaufen, aber dennoch erscheint mir sein Auftritt wesentlich glaubwürdiger als das, was man uns hier erzählt:

 

Irgendwie glaubt man das doch nicht – oder?

 

 

Green Communication goes viral

Eine wichtige grüne Botschaft, die Menschen wachrütteln soll, aber wenig Geld – dank Internet und viralem Marketing lassen sich die digital natives (und auch die Nicht-Digital-Eingeborenen) bestens erreichen. Barbie als Serienmörderin? Der schwitzige Metzger von der „Fleischerei Kläffer“? Mehr dazu bei talketing!