„Greentelligence“ ist das Leitthema der diesjährigen Hannover-Messe, denn die Entwicklung und der Einsatz umweltgerechter Produkte und Prozesse sowie grüner Technologien rücken zunehmend in den Mittelpunkt eines nachhaltigen unternehmerischen Handelns.
Generell löblich, doch wieder einmal ist das Grünwerden eher notgeboren, denn die Rohstoffe werden immer knapper und die Ressourcen immer teurer, so dass es wichtiger wird, effizienter zu produzieren. Doch auch Fragen nach der Herkunft der Materialien und ob und wie Teile eines Produktes recycelt oder wiederverwendet werden können treiben die Hersteller um.
Auch der Biokunststoff steigt immer höher im Kurs und so sollen in 2015 bis zu 1,7 Millionen Tonnen Kunststoff aus nachwachsenden Materialien wie Cellulose hergestellt werden. In der „taz“ wird dann auch gleich noch er der erste Öko-Computer vorgestellt – aus Holz und zu 98 Prozent recyclingfähig:
Doch grüner zu produzieren bedeutet immer noch, den Konsum weiterhin anzuheizen – wir können nun mit gutem Gewissen kaufen. Doch nur kein Konsum ist guter Konsum, um Nico Paechs Thesen grob verkürzt auf den Punkt zu bringen. „Das grandiose Scheitern bisheriger Anstrengungen, ökologische Produkte anstatt durch einen Rückbau des ruinösen Industriemodells mit Hilfe technischer Innovationen zu lösen, ähnelt einer Hydra, der für einen abgeschlagenen Kopf zwei neue nachwachsen.“, schreibt er in seinem äußerst lesenswerten kleinen Büchlein „Befreiung vom Überfluss“, das jüngst im oekom-Verlag erschienen ist.
Es kann weder „grünes Wachstum“ noch „nachhaltigen Konsum“ geben – der Volkswirtschaftler Paech entlarvt diese Mythen und zeigt auf, dass wir von der Droge „Wachstum“ nicht so leicht loskommen. Ob allerdings nur die radikale Konsumeinschränkung uns glücklicher machen wird, bleibt abzuwarten…