Einen neuen Klimavertrag, der, wenn man den Medien glauben darf, passend zur Vorweihnachtszeit erst ein wenig durch göttliche Hilfestellung zustande kam. Der Papst persönlich soll die letzten Hürden beseitigt und Bremser gelockert haben…
Ob die große Politik und die Staatengemeinschaft es tatsächlich schaffen wird, den sich bereits im Gange befindlichen Wandel abzufedern oder gar zu stoppen, bleibt abzuwarten, aber viel wichtiger als das, was auf der großen Bühne passiert, ist das, was jeder einzelne von uns tun kann:
Flaschen und Glas gehören in die Glascontainer, denn pro Tonne Recyclingglas werden über 300 kg klimaschädliches CO2 gespart. 2014 haben die Berliner beispielsweise 63.634 Tonnen Altglas gesammelt; pro Kopf sind das immerhin 18 kg. Mehr geht jedoch immer – und daher macht die BSR, die Berliner Stadtreinigung, seit November mit ganz besonderen Altglascontainer auf die Problematik aufmerksam:
Es muss ja nicht gleich ein Iglu sein, ich wäre schon froh, wenn meine Tochter noch Schneemänner bauen könnte…
Also: Trennt Glas! Trennt euren Müll! Auch viele kleine Schritte bringen uns einen großen Schritt voran!
… so lautete eine der Fragen, die wir uns in der letzten Woche anläßlich meines Vortrages für den Marketing Club Berlin in der Mediadesign Hochschule stellten und diskutierten.
Die Transformation, der Wandel findet kontinuierlich statt – nur nehmen wir ihn kaum wahr: Die schwerste Dürre-Katastrophe seit 1.200 Jahren in Kalifornien, das immerhin 25% der landwirtschaftlichen Produkte für die USA erzeugt (mehr als 90% der Tomaten, Erdbeeren und des Broccoli, 97% der Kiwis und Pflaumen, 99% der Artischocken und Walnüsse sowie 80% der Weltproduktion von Mandeln), findet beispielsweise kaum Platz in den Nachrichten – und findet so auch in unserem Bewußtsein nicht statt. Die Kalifornier sind dazu angehalten 25% Wasser einzusparen – und dennoch wird der Schaden alleine in diesem Jahr auf 2.7 Mrd. Dollar geschätzt, 21.000 Jobs stehen auf der Kippe.
Der WWF hat jüngst anhand von einigen beliebten Lebensmitteln aufgezeigt, wie der Klimawandel unseren Alltag unmittelbar bedroht: Bis 2050 könnte die Hälfte der weltweit für Kaffeeanbau geeigneten Landwirtschaftsflächen verloren gehen, in Kolumbien sind über 4.000 Hektar Bananenplantagen durch Wetterextreme zerstört worden und im brasilianischen Bundesstaat São Paulo – dort werden etwa 80 Prozent aller Orangen des Landes geerntet – stieg die Durchschnittstemperatur von 1995 bis 2005 in den nördlichen Gebieten um zwei Grad, während der vergleichbare globale Mittelwert der Erderwärmung nur bei 0,8 Grad lag. Gleichzeitig gingen die Niederschlagsmengen so stark zurück, dass viele Plantagen auf eine künstliche Bewässerung angewiesen sind. Auch dies hat unmittelbare Auswirkungen für die Ernte und in allen Fällen ein steigendes Preisniveau zur Folge. Wie lange werden wir uns also ein solches Frühstück noch leisten können?
Warten wir nun weiterhin einfach ab und legen die Hände in den Schoß („by desaster“) oder versuchen wir, den Wandel wenigstens ein wenig zu gestalten, um etwas Kontrolle zurückzugewinnen („by design“)?
Das habe ich versucht, in dem gut besuchten Vortrag anhand von vielen Beispielen aufzuzeigen – und insbesondere der dort versammelten Marketingwelt geraten, den Wandel mitzugestalten und grüner zu werden.
Im Anschluss setzen wir das Thema in einem kleinen Podiumsgespräch fort: Zusammen mit Prof. Nina Hein, Fachbereichsleiterin im Modemanagement an der Mediadesign Hochschule, Ann-Katrin Lipski (Studierende im 3. Semester Modemanagement (B.A.)) und den anwesenden Gästen diskutierten wir, warum Billigmode anscheinend immer noch „mehr sexy“ ist als nachhaltige Mode, wo gute Absicht aufhört und Green Washing anfängt und warum kleine Schritte wichtiger sein können als große Revolutionen.
Ein spannender Abend, für den ich mich bei allen Beteiligten des Marketing Club Berlin und der Mediadesign Hochschule bedanken möchte, insbesondere Thorsten Doil und Stefan Wölcken, deren Fotos ich hier benutzen durfte. Mittendrin im Geschehen waren übrigens die drei Gewinner der Newsletter-Verlosung – wer sich noch nicht für den monatlichen Newsletter angemeldet hat, kann dies hier noch nachholen!
Richtig, und der soll ja bekanntlich auch schön machen, der kalte Kaffee. Aber eigentlich ist es viel zu schade, ihn nur zu trinken, denn aus dem Kaffeesatz lässt sich jede Menge sinnvoller Produkte herstellen – z.B. schweißgeruchabsorbierende Textilien.
Neu im Angebot sind nun Kaffeetassen – gemacht aus Kaffeesatz:
Und wo wurde es erfunden? Richtig, in Italien. Genauer gesagt: Der Berliner Designer Julian Lechner schrieb in Bozen seine Bachelor-Arbeit zu diesem Thema. Heute verkauft er seine Kaffeeform-Tassen von Berlin aus in die ganze Welt.
Der Kaffeesatz wird gesammelt und mittels natürlicher Klebstoffe und Holzbestandteilen in eine Form gebracht, die hitzebeständig und auch spülmaschinenfest ist – und nach Kaffee duiftet…. Jede Tasse ist aufgrund ihrer ganz eigenen Struktur ein Unikat.
Ein echter Hingucker also – und ein wunderbares Beispiel für kreatives Upcycling von Grundstoffen, die sonst im Müll landen.
Und da Weihnachten vor der Tür steht: Im Shop gibt es eine Geschenkbox mit 4 Tassen und Untertassen – das ideale Geschenk für die kleinen LOHAS… 🙂
Im Energiemarkt haben sich in den letzten Jahren dramatische Veränderungen ergeben – und auch hier haben wir Verbraucher immer mehr Möglichkeiten, aktiv zu reagieren als bloß passiv zu konsumieren. Doch was bringen uns smarte Geräte und cool designte Apps wirklich? Wie können wir auf leichte und unkomplizierte Art unseren Energieverbrauch steuern und lenken?
Joachim Klöckner, der Mann in Weiß, der sich im „Unruhestand“ befindet, lädt am 19. Oktober zum 1. Open Energy Talk in die Berliner Forum Factory, um erste Wege zur Energie-Autonomie aufzuzeigen. Dazu hat er 6 Impulsgeber geladen, die „zur Crowd, zu grünem Marketing, zum Sofortbeginn, zu Solarstrom, zur Beteiligung, zum Gelingen, zur Zukunft, zum Internet der Dinge, zur Bürgerenergie und dem Wohlfühlen beim Aktiv sein. Und natürlich zum Ding mit Sonne und Kühlschrank“ sprechen werden.
Ich freue mich als einer der Impulsgeber neben der bezaubernden Ayanda Rogge, die zum Internet der Dinge sprechen wird und deren Bachelor-Arbeit ich jüngst betreuen durfte, auch
Nun also VW. Der mediale Aufschrei ist groß, doch erstaunlicherweise bleibt es größtenteils bei der Empörung der Medien. Es verblüfft, dass sich kaum einer wirklich darüber aufzuregen vermag, hat man es doch irgendwie ohnehin vermutet und erwartet, dass (Auto-) Konzerne manipulieren, lügen und betrügen. Wir wussten vorher, dass allein schon die Angabe des Benzinverbrauches zu Testbedingungen gemessen wird, die in der Wirklichkeit niemals anzutreffen sind. Nun eben die Schadstoffe…
Bild: taz.de
Bemerkenswert ist jedoch, mit welcher Dreistigkeit und mit welchem Vorsatz bei VW gelogen wurde – geht es hier doch nicht um eine fehlerhafte Messung, sondern um die absichtliche Nutzung einer Software zur Schaffung eines wesentlichen Verkaufsargumentes: der Umweltfreundlichkeit.
Sauber, sauber… Das alleinige Ziel dahinter: mehr Autos verkaufen und das zu einem optimierten, sprich: höheren Preis, da die Kunden sich die Sauberkeit, die Umweltfreundlichkeit und die Beruhigung ihres grünen Gewissens etwas kosten lassen. VW verkauft bereits jedes 8. Auto weltweit, aber genug ist ja nie genug.
Solche Image-Filme wirken jetzt noch mehr wie der reine Hohn:
Es geht hier um Lügen und Betrug, doch das sollen und werden die Gerichte klären – die nichtdeutschen wohlgemerkt, denn bei uns bleibt der Gigant Volkswagen unangetastet: Kein Politiker hat bisher den Stab gebrochen (es werden lediglich schnellstmögliche Maßnahmen gefordert), denn immerhin stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel, wie der feine Herr Winterkorn in seinem Entschuldigungsvideo anführt. Und mit dieser Keule bekommt man in Deutschland jeden Politiker mundtot.
Ein lächerliches Lehrstück an Peinlichkeit.
Am schlimmsten jedoch ist der Vertrauensverlust.Vertrauen ist das Schmieröl der Wirtschaft – und wichtiger als jeder Euro oder jeder gedruckte Dollarschein. VW bestärkt uns nur in unserem Gefühl, dass wir gut daran tun, Konzernen nicht zu trauen in ihren Aussagen. Und nebenbei bemerkt: Es wäre naiv zu glauben, dass es nur der Volkswagen-Konzern (und mittlerweile auch Audi) ist, der hier geschummelt hat – sie waren nur die ersten, die erwischt wurden. Wer mogeln kann, der mogelt – und dies ist nun der letzte noch zu erbringende Beweis, dass der Markt sich eben nicht von alleine regelt. Wenn Daimler-Chef Zetsche im FAS-Interview leicht zynisch von sich gibt, dass Mercedes ja nur die Nachfrage nach spritschluckenden SUVs befriedigen würde, dann zeigt sich auch hier, dass gar kein Interesse vorliegt, Verhalten der Konsumenten zu verändern oder gar Mobilität neu zu denken.
Es verwundert daher nicht, dass „Autoverkäufer“ einer der unbeliebtesten Berufe aus Sicht der Deutschen ist. Doch letztlich hat der Kunde allen Verkäuferberufen sein Vertrauen entzogen, vermutet er – oft nicht einmal zu Unrecht, dass er nicht mehr gut beraten wird, sondern der Verkäufer ihm eher das aufdrückt, woran er den größten Gewinn hat. Die Abwanderung des Konsumenten aus dem stationären Handel in das Internet hat meiner Meinung nach auch maßgeblich damit zu tun: Wenn ich Verkäufern nicht mehr zutraue, dass sie mich gut und ohne Gewinnmaximierungshintergedanken beraten, dann shoppe ich doch lieber „störungsfrei“ online. Wenn wir wissen, wie Supermärkte heute mit hohem Aufwand versuchen, uns zu verführen und zu manipulieren, um uns immer noch mehr Ungewolltes in den Warenkorb zu „zaubern“, dann liegt es doch nahe, den Einkauf lieber gezielt online zu tätigen und sich die Lebensmittel nach Hause liefern zu lassen.
Es braucht also nicht mehr nur den „ehrbaren Kaufmann“, sondern auch den „ehrbaren Verkäufer“, solange es zumindest dieses Berufsbild noch gibt, denn ich spreche hier von echten Verkäufern und nicht von „Auffüllern“. Der Niedergang dieser – ursprünglich – beratenden Verkaufsberufe ist unübersehbar: So war es die spießigste und langweiligste Wahl, nach dem Schulabschluss dem Wunsch der Eltern nachzukommen und eine „solide“ Banklehre zu absolvieren – „dann hast du immer was Sicheres in der Tasche, Kind“. Sicherheit? Ein Trugschluss! Tausende von Stellen werden bei allen Banken in diesen Monaten gestrichen, denn auch der Bankberater, dem wir vertrauen wollten, hat sich als hardselling-Verkäufer mit erbsengroßen Gewissen entpuppt, dem seine eigene Profitmaximierung wichtiger war als das Wohl des Kunden. Und auch hier bevorzugen wir mittlerweile den Automaten und das Internet, um nicht Gefahr zu laufen, von einem solchen „Berater“ an- und bequatscht zu werden.
Zurück zu den Großen: Es läuft nun alles wie immer ab: Eingeständnis und Bitte um Vergebung, Rauswurf einiger Schuldiger und dann versuchen alle, die ganze Angelegenheit vergessen zu machen und die Aufmerksamkeit auf andere Themen zu lenken statt die Erinnerung an die Katastrophe so lange wie möglich aufecht zu erhalten, um so dafür zu sorgen, dass sich solche Fehler nicht wiederholen (wie in dem Aufsatz „On the Forgetting of Corporate Irresponsibility“ der Academy of Management Review empfohlen wird).
Der Vertrauensverlust ist massiv und zieht sich durch alle Bereiche. Um dieses Vertrauen wiederzugewinnen, muss, da der Fisch immer vom Kopf her stinkt, „oben“ begonnen werden:
Wir brauchen wieder eine Politik, die sich den großen Problemen widmet und nicht – wie bei VW – globale Klimaschutzziele torpediert, um nationale Industrie-Interessen abzusichern. Das Erpressungsmittel „Arbeitsplätze“ ist eine Chimäre, denn der Abbau von Arbeitsplätzen in der Industrie wie auch in weiten Bereichen der Dienstleistungsindustrie ist unaufhaltsam, da alte Produktionsmodelle im 21. Jahrhundert nicht mehr greifen. Statt zu versuchen, sich mit allen Mitteln dagegenzustemmen, sollte lieber darüber nachgedacht werden, wie neue Konzepte Arbeitsplätze schaffen können.
Wir brauchen einen Verbraucherschutz, der die Interessen der Verbraucher auch wirklich vertritt – und unseren Minister für Ernährung und Landwitschaft, der auch für den Verbraucherschutz zuständig ist (na, wer kennt ihn? Richtig: Christian Schmidt (CSU)…) immer wieder auf die Füße tritt, um ihm klar zu machen, dass Verbraucherschutz nicht heißt, die Industrie vor den Verbrauchern zu schützen, sondern umgekehrt.
Und wir brauchen eine Justiz/gesetzgebende Instanzen, die daran arbeitet, dass das UWG (Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb) nicht mehr wie bisher den Kunden und Verbraucher als Anspruchsberechtigten ausschließt – nur Mitbewerber und Verbände können mit dem UWG in der Hand gegen Wettbewerbsverstöße vorgehen. Allein schon die Möglichkeit einer Sammelklage wie sie in den Vereinigten Staaten gebräuchlich ist, wäre hier ein großer Schritt nach vorne.
Grundsätzlich sollten wir uns als Verbraucher fragen, wem wir eigentlich noch trauen können und wollen und wie wir unser Mißtrauen stärker zum Ausdruck bringen können. Unternehmen sollten endlich anfangen zu begreifen, dass sie umdenken und „umhandeln“ müssen, wenn sie unser Vertrauen behalten wollen. Unser Vertrauen will verdient sein!
Übrigens: Greenpeace hat schon vor über 4 Jahren auf das Problem VW hingewiesen…. Man hätte nur hingucken und zuhören müssen:
Kommenden Dienstag wird es wieder eine Lesung mit Gespräch und hoffentlich lebhafter Diskussion zum Thema & Buch „Green Marketing“ geben, diesmal in Berlin im Rahmen der Jungunternehmer-Lounge des BVMW.
Die BVMW –Jungunternehmer Lounge besteht aus der Kombination eines Vortrags zu unternehmerischen Themen mit einer anschließenden Fragerunde. Sie soll jungen Unternehmern die Möglichkeit geben ihr unternehmerisches Fachwissen zu erweitern, sich über aktuelle Fragen der Unternehmensgründung und – Führung auszutauschen und Synergien zu entdecken, die gerne auch zu Kooperationen führen können.
Was sind nun junge Unternehmen? Alle Firmierungen in den ersten 5 Jahren ab Unternehmensgründung, natürlich unabhängig vom Alter der jeweiligen Unternehmensgründer. Von Seiten des BVMW wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass diese Veranstaltung explizit keine Akquise-Veranstaltung ist, d.h. Dienstleister und andere Anbieter, die junge Unternehmer als Zielgruppe haben, sind zu dieser Veranstaltung nicht zugelassen, es sei denn, sie sind selbst in den ersten 5 Jahren ab Gründung und kommen, um sich zu informieren und auszutauschen.
Für alle Jungunternehmer (und natürlich auch Jungunternehmerinnen) ist der Eintritt frei!
Die Veranstaltung beginnt um 18.30h und findet in den neuen meeet-Räumen in der Chausseestr. 86 in Berlin-Mitte statt (Einlaß ab 18.00h).
So zumindest kann man „Green Alley“ auch übersetzen, doch worum geht es bei „Green Alley“ eigentlich? Um die Unterstützung von grünen Gründern und Start-ups aus den Bereichen Umwelt und Abfallwirtschaft.
Ziel ist es, neue Prozesse und Produktionswege zu schaffen, die der Umwelt helfen. Dazu lobt „Green Alley“ alljährlich den „Green Alley Award“ aus, mit dem die besten Gründungsideen ausgezeichnet werden. 2014 sah das dann so aus:
Das allerallerbeste ist jedoch, dass der Anmeldeschluss für den Awarderst der 15. September ist, das heißt, jedes grünes Start-up hat noch die Möglichkeit, seine Unterlagen einzureichen (daher bitte unbedingt weiterleiten und teilen!) !
Was gibt es zu gewinnen (neben dem wunderschönen Award)?
a cash prize of 7000 €
advice from our experts during our workshop in Berlin
networking opportunities and new business contacts in the environmental industry
rent-free space in our shared offices in Berlin for six months
the chance to receive an investment, crowdfunding, or to take part in a UK accelerator programm
Die Finalisten haben dann übrigens Anfang November auch die Möglichkeit, sich in Sachen „Green Marketing“ beraten zu lassen, denn ich habe die Ehre, einer der begleitenden Experten zu sein. .
Doch auch sonst lohnt es sich, den Kontakt zu „Green Alley“ zu suchen, denn die ausgewählten Start-ups erhalten sehr viel Unterstützung:
Starthilfe für kreative und innovative Geschäftsmodelle aus den Bereichen Green Business, Green Entrepreneurship und Green Economy
Hilfe bei der Unternehmensgründung und der Finanzierung (Seed Capital)
Vermittlung fundierter Kenntnisse und Know-How in den Bereichen Finanzen, Management, IT, etc.
Bereitstellung eines voll ausgestatteten Büros
Unterstützung beim Aufbau eines Teams
Vernetzung mit anderen jungen, kreativen Unternehmen, mit bereits erfolgreichen und am Markt etablierte Unternehmen
Unterstützung bei der Erschließung von Märkten
Etablierung auf dem deutschen und deutschsprachigen Markt
Hilfe bei der Internationalisierung, um euer Engagement und eure Ideen in die internationalen Märkte zu bringen
So sitzt beispielsweise im Berliner Standort in den Osram-Höfen TerraCycle, ein Unternehmen, das schwer recycelbare Verpackungen und Produkte sammelt und daraus neue, umweltfreundliche Dinge herstellt.
TerraCycle ist beileibe kein Start-up mehr, sondern in 23 Ländern weltweit tätig und seit 2011 in Deutschland. Aber aus Materialien wie Trinkpacks, Stiften oder Zahnbürsten, die sonst in Müllverbrennungsanlagen oder auf Deponien landen würden, stellt das Recycling- und Upcycling-Unternehmen tolle Produkte her.
Genug Platz für weitere neue und spannende Gründungen ist bei „Green Alley“ noch, also nichts wie ran und ab in das grüne Gäßchen!
… oder zumindest naturidentisch. Und Pilze, Bakterien und andere Mikroorganismen kommen doch auch so in der Natur vor, oder? Also ist der Einsatz all dieser gottgewollten Lebewesen bei der Herstellung von Lebensmitteln beispielsweise doch ganz normal und rechtfertigt auch, dass man auf diese Lebensmittel dann ganz groß „natürlich“ auf die Verpackung schreibt:
Und das Schöne daran ist: Es ist noch nicht einmal gelogen! Perfekt.
Die regelt z.B. die Verwendung von Heferindenzubereitungen, Milchsäurebakterien, Aleppokiefernharz und anderen „natürlichen“ Stoffen, mit denen Weine behandelt werden können – und die nicht deklariert werden müssen, wenn sie gewisse Grenzwerte nicht überschreiten. Auch die Hausenblase (die pulverisierte Schwimmblase von Fischen) darf nach wie vor zur Klärung und Schönung von Weinen genutzt werden, ebenso wie das körpereigene Eiweiß Lysozym, das industriell aus Hühnereiweiß gewonnen wird, bei der Rotweinbereitung verwendet werden darf, obwohl es sich hierbei um ein Allergen handelt (und – wie die „Effilee“ ausführt – einer der Gründe war, warum die Halstablette „Frubienzym“ vom Markt genommen werden musste).
Und ich rede hier nur von Wein – denn ’natürlich‘ werden diese Stoffe auch bei der Herstellung anderer Lebensmittel bis hin zur Tiernahrung eingesetzt und verwendet:
Es ist mühselig, aber für den Konsumenten bedeutet dies, genau hinzugucken, nicht auf Marketing-Maschen hereinzufallen.und sich so gut wie möglich zu informieren. Denn ’naürlich‘ ist nicht immer ’nur Natur’…
lautet ein Zitat, dass dem französischen Philosophen Voltaire zugeschrieben wird. Es meint, dass wir uns nie als Teil des Problems verstehen: Nicht unser Konsum sorgt für soziale Ungerechtigkeiten, nicht unser Verhalten sorgt für den Klimawandel, nicht die Produkte, die wir nutzen, sorgen für die Ressourcenknappheit.
Der erste Schritt zu einem verantwortungsvolleren Verhalten (und auch Wirtschaften) führt also über die Erkenntnis, dass wir nur dann Teil einer Lösung werden können, wenn uns bewusst ist, dass wir auch Teil des Problemes sind. Erst wenn wir beginnen, unser eigenes Verhalten zu verändern, verändern wir auch die Welt, in der wir leben – und können mit dieser Vorbildfunktion auch andere dazu anregen, es gleichzutun.
Genug der pastoralen Kalenderweisheiten. Denn natürlich interessiert mich im Rahmen dieses Blogs nicht Paulo-Coelho-Schmalz (macht sich gut im Poesie-Album, bleibt aber im Alltag nur ein Lippenbekenntnis), sondern die tatsächliche Umsetzung dieses Denkens in der Praxis. Entnommen habe ich das Voltaire-Zitat nämlich der sehr sehenswerten, einstündigen Dokumentation „Not Business as usual„:
in der anhand von nordamerikanischen Unternehmerinnen und Unternehmern aufgezeigt wird, dass ein anderes Wirtschaften jenseits der reinen Profitorientierung – trotz aller Widerstände – möglich ist und vor allen Dingen auch erfolgreich sein kann. Sie zeigt auch das amerikanische Pendant zu der bei uns noch nicht weit genug verbreiteten Gemeinwohlökonomie, die „Benefit Corporation“ oder kurz „B-Corp“ Dazu ein (oder weiter-) führend ein TEDx-Talk:
Also, ihr kleinen Schneeflocken, werdet euch nicht nur eurer Schönheit bewußt, sondern auch eurer Verantwortung…! 🙂