Unser Plastikverbrauch ist immer noch immens und viel zu hoch. Nach wie vor ist es für viele bequemer, das Plastikbesteck und den Plastikteller zu benutzen und wegzuwerfen als auf Alternativen umzusteigen…. die Bequemlichkeit….
Doch jetzt ist damit Schluss, denn wir müssen endlich die Suppe auslöffeln, die wir uns eingebrockt haben – und den Löffel, den essen wir gleich mit!
Bakeys Edible Cutlery aus Indien bietet essbares Besteck an, hergestellt aus Hirse, Reis und Weizen, wobei der Schwerpunkt auf der Hirse liegt, da diese deutlich weniger Wasser beim Anbau benötigt als Reis. Grundsätzlich ist der Löffel geschmacksneutral und kann auch in heißen Getränken und in Suppen verwendet werden. Wer ihn nicht aufessen möchte, der kann ihn im Biomüll entsorgen, denn der Löffel ist voll kompostierbar (n 3 – 7 Tagen)
Zusätzlich gibt es ihn jedoch auch in – momentan nur – zwei Geschmacksrichtungen: süß und herzhaft, letzerer gewürzt mit Salz, Pfeffer und Cumin. Weitere Geschmacksrichtungen sind jedoch denk- und bestellbar. 100 Löffel kosten umgerechnet 3,60 €.
Natürlich soll der essbare Löffel den eigenen Löffel nicht ersetzen, aber gerade und nicht nur in Indien mit der Vielzahl von mobilen Garküchen und kleinen Schnellrestaurant ist dieser Löffel eine wichtige Alternative zum billigen Plastiklöffel. Kein Erdöl, keine Umweltverschmutzung, sondern bestens angewendetes cradle-to-cradle-Prinzip.
Übrigens: Noch hat Bakeys keinen Distributionspartner in Europa/Deutschland….
…möchte ich weherden…“ – wer sich da noch an den alten Puhdys-Klassiker erinnern kann, für den ist der folgende Beitrag gleich doppelt interessant… so altermäßig mein‘ ich.
Denn schon demnächst wird es für jeden von uns Sterblichen möglich sein, alt wie ein Baum zu werden – nur leider anders, als sich das die meisten wohl vorstellen:
Capsula Mundi heißt das italienische Unternehmen, dass den cradle-to-cradle-Ansatz einfach konsequent zu Ende denkt, denn auch wir sind ( der eine mehr, der andere weniger toxisch) hochqualitativer Biomüll – und sollten entsprechend entsorgt werden. Warum also Friedhöfe voller Grabsteine, wenn wir doch auch ganze Friedwälder pflanzen könnten?
Eine Idee, die zunächst befremdlich erscheinen mag in unseren Kulturraum, aber die Natur kennt nur Kreisläufe. Und was kann es Schöneres geben, als wenn der Enkel in den Baum, der einmal Opa war, seine Liebesschwüre ritzt? Oder Oma eines Tages die hinterbliebende Familie als Tannenbaum erfreut?
Spaß beiseite, ich finde das richtig gut und die Idee irgendwie…. romantisch. Was mich nun nur umtreibt, ist die Frage: Welcher Baum will ich werden? Und gibt es auch das Trüffel-Addon?
Richtig, und der soll ja bekanntlich auch schön machen, der kalte Kaffee. Aber eigentlich ist es viel zu schade, ihn nur zu trinken, denn aus dem Kaffeesatz lässt sich jede Menge sinnvoller Produkte herstellen – z.B. schweißgeruchabsorbierende Textilien.
Neu im Angebot sind nun Kaffeetassen – gemacht aus Kaffeesatz:
Und wo wurde es erfunden? Richtig, in Italien. Genauer gesagt: Der Berliner Designer Julian Lechner schrieb in Bozen seine Bachelor-Arbeit zu diesem Thema. Heute verkauft er seine Kaffeeform-Tassen von Berlin aus in die ganze Welt.
Der Kaffeesatz wird gesammelt und mittels natürlicher Klebstoffe und Holzbestandteilen in eine Form gebracht, die hitzebeständig und auch spülmaschinenfest ist – und nach Kaffee duiftet…. Jede Tasse ist aufgrund ihrer ganz eigenen Struktur ein Unikat.
Ein echter Hingucker also – und ein wunderbares Beispiel für kreatives Upcycling von Grundstoffen, die sonst im Müll landen.
Und da Weihnachten vor der Tür steht: Im Shop gibt es eine Geschenkbox mit 4 Tassen und Untertassen – das ideale Geschenk für die kleinen LOHAS… 🙂
So zumindest kann man „Green Alley“ auch übersetzen, doch worum geht es bei „Green Alley“ eigentlich? Um die Unterstützung von grünen Gründern und Start-ups aus den Bereichen Umwelt und Abfallwirtschaft.
Ziel ist es, neue Prozesse und Produktionswege zu schaffen, die der Umwelt helfen. Dazu lobt „Green Alley“ alljährlich den „Green Alley Award“ aus, mit dem die besten Gründungsideen ausgezeichnet werden. 2014 sah das dann so aus:
Das allerallerbeste ist jedoch, dass der Anmeldeschluss für den Awarderst der 15. September ist, das heißt, jedes grünes Start-up hat noch die Möglichkeit, seine Unterlagen einzureichen (daher bitte unbedingt weiterleiten und teilen!) !
Was gibt es zu gewinnen (neben dem wunderschönen Award)?
a cash prize of 7000 €
advice from our experts during our workshop in Berlin
networking opportunities and new business contacts in the environmental industry
rent-free space in our shared offices in Berlin for six months
the chance to receive an investment, crowdfunding, or to take part in a UK accelerator programm
Die Finalisten haben dann übrigens Anfang November auch die Möglichkeit, sich in Sachen „Green Marketing“ beraten zu lassen, denn ich habe die Ehre, einer der begleitenden Experten zu sein. .
Doch auch sonst lohnt es sich, den Kontakt zu „Green Alley“ zu suchen, denn die ausgewählten Start-ups erhalten sehr viel Unterstützung:
Starthilfe für kreative und innovative Geschäftsmodelle aus den Bereichen Green Business, Green Entrepreneurship und Green Economy
Hilfe bei der Unternehmensgründung und der Finanzierung (Seed Capital)
Vermittlung fundierter Kenntnisse und Know-How in den Bereichen Finanzen, Management, IT, etc.
Bereitstellung eines voll ausgestatteten Büros
Unterstützung beim Aufbau eines Teams
Vernetzung mit anderen jungen, kreativen Unternehmen, mit bereits erfolgreichen und am Markt etablierte Unternehmen
Unterstützung bei der Erschließung von Märkten
Etablierung auf dem deutschen und deutschsprachigen Markt
Hilfe bei der Internationalisierung, um euer Engagement und eure Ideen in die internationalen Märkte zu bringen
So sitzt beispielsweise im Berliner Standort in den Osram-Höfen TerraCycle, ein Unternehmen, das schwer recycelbare Verpackungen und Produkte sammelt und daraus neue, umweltfreundliche Dinge herstellt.
TerraCycle ist beileibe kein Start-up mehr, sondern in 23 Ländern weltweit tätig und seit 2011 in Deutschland. Aber aus Materialien wie Trinkpacks, Stiften oder Zahnbürsten, die sonst in Müllverbrennungsanlagen oder auf Deponien landen würden, stellt das Recycling- und Upcycling-Unternehmen tolle Produkte her.
Genug Platz für weitere neue und spannende Gründungen ist bei „Green Alley“ noch, also nichts wie ran und ab in das grüne Gäßchen!
Bio, green, fair – den meisten von uns ist klar, dass für eine bessere und aufwändigere Produktion auch mehr bezahlt werden muss. Nur: Wie viel mehr ist denn mehr? In den seltensten Fällen werden den Konsumenten die Produktionskosten oder Preiskalkulationen transparent gemacht. Was ist also gerechtfertigt? Oder wird tatsächlich manchmal nur die hohe Preisbereitschaft (das grüne Gewissen kauft mit) der Kunden abgeschöpft?
Dr. Christian Haubach und Benjamin Held haben dazu jüngst in WISTA, dem Wissenschaftsmagazin des Statistischen Bundesamtes, die Ergebnisse ihres warenkorbbaserten Preisvergleichs für „Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren“ veröffentlicht. Bei der Auswahl der nachhaltigen Produkte orientierten sie sich – ganz so wie Otto Normalkonsument – an Siegeln und Öko-Labeln, ohne zu überprüfen, ob diese Produkte tatsächlich nachhaltiger hergestellt wurden. Der endgültige Warenkorb enthielt dann 241 Produktspezifikationen, aber auch eine Einteilung in 5 Markensegmente, z.B. „markenlos“, „Marke nicht relevant“ oder „bekannte Marke“. Beim Vergleich gleichwertiger Markensegmente liegt der Preisaufschlag im Durchschnitt bei 83%. Die Mehrpreisbereitschaft bei Bio- und Öko-Produkten wird mit 10 – 20% angegeben, der maximale Preisaufschlag, der gerade noch vom Konsumenten akzeptiert wird, liegt bei 45%.
Höhere Preise bei Bio-Lebensmitteln werden also in diesem Maße nur von einem sehr kleinen Anteil der Bevölkerung akzeptiert – eine große Hürde für den Umstieg auf einen nachhaltigeren Konsum. Diese Werte gelten aber insbesondere für die bekannten Marken, also auch die Bio-Marken. Die Autoren stellen nämlich fest:
Der Verzicht auf die Markenfixierung ist jedoch mit deutlich geringeren Preisaufschlägen verbunden. Bei einem Umstieg von konventionellen Markenprodukten auf markenlose Produktalternativen beziehungsweise Preiseinstiegs-Handelsmarken liegt der Preisaufschlag des nachhaltigeren Warenkorbs beispielsweise mit 5% sogar unter der Mehrpreisbereitschaft der Konsumenten (…).
„Was nichts kostet, ist nichts wert; was viel kostet, ist viel wert.“, ist nicht nur eine von Omas Weisheiten, sondern auch ein ehernes Marketing-Gesetz in Sachen „Preis“. Ein günstiges Bioprodukt (also eines, das unter unserer Mehrpreisbereitschaft liegt), kann nicht wirklich gut und bio sein. Oder würdet ihr diesem freundlichen Discounter Glauben schenken?
Wenn es um Qualität geht, müssen wir glauben, denn wir wissen nicht. Wir sind in den seltensten Fällen bei der Produktion dabei. Je höher der Preis, desto fester der Glauben.
Themenwechsel: Weg von der Nahrung, hin zu den Textilien, denn hier meldet sich Christian von Daniels, der geschäftsführende Gesellschafter des Hemdenherstellers „van Laack“ zu Wort:
Bei einem Ladenverkaufspreis von im Schnitt 139 Euro pro Hemd ist sozialer Mehraufwand leichter drin als bei Billigware, könnte man meinen. „Bullshit“, widerspricht der Chef – gute Arbeitsbedingungen könne sich jeder Hersteller leisten. Er rechnet vor, dass die höheren Produktionskosten bei ihm pro Hemd gerade mal mit 1,50 Euro zu Buche schlagen. Für ein solches Teil würden aber auch 100 „Prozessminuten“ aufgewendet. Bei billigeren Textilien, von denen in kürzerer Zeit mehr produziert werden, betrügen die Mehrkosten daher nur wenige Cent pro Teil, die Kunden auch gern zu zahlen bereit seien. (…)
Von Daniels nimmt kein Blatt vor den Mund. So hat er die Kalkulation eines Hemdes öffentlich gemacht: Die Produktionskosten sind der kleinste Posten, der mit Abstand größte ist die Händlermarge. In der Branche kam das nicht so gut an, aber das ist ihm egal. „Wer die Zahlen herausfinden will, muss nur ein bisschen googeln.“ (Quelle)
Gutes kostet mehr. Aber wie viel mehr wir bereit sind, zu bezahlen, hängt eher von Preis- und Markenpsychologie und ganz viel Glauben ab, als vom Wissen.
Es ist hier ein bißchen ruhig geworden im Blog… und das hat nichts damit zu tun, dass mir die Themen ausgegangen sind, sondern damit, dass ich ein Buch zum Thema „Green Marketing“ geschrieben habe. Mir ist bei meiner Beratungstätigkeit aufgefallen, dass insbesondere der Mittelstand hier in die Zange genommen wird: von den Start-ups einerseits, die grüne Gedanken quasi vom Beginn an in ihrer unternehmerischen DNA tragen, und von den großen Konzernen andererseits, die schlechtweg die finanziellen Möglichkeiten haben, sich schnell einem verändernden Markt anzupassen, wie die „Rügenwalder Mühle“ mit ihren vegetarischen Wurstprodukten. Wie können also die altbewährten Marketing-Instrumente dazu sinnvoll genutzt werden, um gute „grüne“ Inhalte und Botschaften zu transportieren?
Ich habe absichtlich keinen 250 Seiten Wälzer geschrieben, denn so etwas liest ja keiner mehr… und ich bin auch der Meinung, dass meine Leserinnen und Leser intelligent sind und ich nicht jeden Aspekt endlos auswalzen muss, sondern mich darauf beschränken kann, Denkanstöße zu geben. Selbstverständlich erscheint das Buch als Ebook auf allen gängigen Plattformen, die brauchen jedoch zum Teil noch ein bis zwei Wochen. Es steht aber bereits bei epubli zum Download bereit. Wer auf das haptische Erlebnis nicht verzichten möchte, der kann den Buchhändler seines Vertrauens aufsuchen oder es als Softcover ebenfalls bei epubli bestellen.
Am 19.4. stellte ich „Green Marketing“ bei radioeins im Rahmen der Sendung „Zwei auf eins“ vor; das Interview ist hier nachzuhören.
Wie es aber immer so ist: Ein Buch kann immer nur einen eingefrorenen Moment, den status quo, wiedergeben – auf aktuelle Entwicklungen werde ich weiterhin hier im Blog eingehen!
Keine Frage, es ist schon toll, wenn der normalsterbliche Konsument sich überhaupt bemüht, seinen Müll zu trennen und Produkte dem Recycling zuzuführen. Viele Rohstoffe können so wiederverwertet werden, allerdings eher im Downcycling, was bedeutet, dass die Produkte in ihrer eigentlichen Qualität schlechter werden: also wenn Altpapier verbrannt wird, um Wärmeenergie zu gewinnen, oder alte Turnschuhe geschreddert und zu Bodenbelag verwandelt werden.
Beim Upcycling wird aus Altem etwas Neues – und dadurch auch qualitativ aufgewertet, z.B. wenn aus dem Stoff getragener Jeans noch ein Portemonnaie oder sogar eine neue Hose hergestellt werden kann. Ein sehr schönes Beispiel für gelungenes Upcycling liefert der Smoothie-Anbieter „true fruits„.
Zwar verwenden sie schon ausschließlich Glasflaschen, die zu 50% aus Altglas bestehen, und die zu 100% wiederverwertet werden können, aber dennoch sind die Flaschen eigentlich zu schön und somit zu schade, um sie in den Altglascontainer zu werfen.
So entwickelte man bei true fruits einfach zwei Edelstahl-Aufsetzer, einen zum Streuen und einen zum Gießen, die auf jede gebrauchte true fruits Flasche aufgeschraubt werden können – und schon hat man formschöne Behältnisse für Salz, Zucker, Gewürze, Öle, Essige, Soja-Soßen und vieles, vieles mehr. Wie heißt es auf der Website so treffend: Keep glass stayin‘ alive – upcycle!
So verblüffend einfach kann also Upcycling sein…Ich würde mir wünschen, dass mehr Unternehmen sich Gedanken darüber machen würden, wie ihre Produkte weiterleben können, auch wenn sie ihren eigentlichen Sinn und Zweck erfüllt haben.
Das alte Thema: Müssen Produkte, die „gut“ sind, denn immer so viel mehr kosten als Produkte, die zwar auch schön, aber irgendwie… naja… nicht soo „gut“ sind?
Ja. Müssen sie. Denn zum einen gibt es nach wie vor keine finanziellen Sanktionen auf Anbieter und Produkte, die Kosten externalisieren, d.h. sie von anderen tragen lassen (in dem sie beispielsweise Steuern nicht dort abführen, wo sie anfallen, sondern die Gewinne so lange verschieben, bis nur noch eine minimale Steuerlast übrig bleibt) und zum anderen kosten nicht nur Rohstoffe und Materialien, die nachhaltig produziert werden, mehr, sondern auch die faire Bezahlung der Herstellenden schlägt sich im Preis nieder.
Und jetzt höre ich schon wieder das Wehklagen „Kein Kunde ist bereit, das zu bezahlen!“, was natürlich so nicht stimmt. Denn Preis ist immer „nur“ eine Sache von Wert und Wertigkeit – und die Wertkommunikation ist nach wie vor Aufgabe des Anbieters: „Was der Kunde nicht sieht, was der Kunde nicht weiß, das zahlt er auch nicht.“
„We are Armedangels. We love beautiful products. We think organic. And we believe fairness is never out of fashion.“ heißt es auf der Website des Modelabels Armedangels. Seit 2007 arbeiten die Köpfe hinter Armendangels mit Fairtrade zusammen und vertreten deren von der Fairtrade Labelling Organizations International entwickelten Standards. Schon bei der Gewinnung der Baumwolle wird auf eine faire, existenzsichernde Bezahlung geachtet und auch an jeder weiteren Station des Produktionsprozesses sind u.a. Kinderarbeit, Diskriminierung, Zwangsarbeit geächtet und wird genauso kontrolliert wie das Angebot an Weiterbildung, Arbeitsplatzsicherheit, Gesundheitsvorsorge und Versammlungsfreiheit.
Zusätzlich wird bei Armedangels zertifiziert nach den Global Organic Textile Standards gearbeitet: Keine Verwendung von Pestiziden und anderen Chemikalien bei der Rohstoffproduktion, aber auch Bleichen ohne Chlor, Drucken mit Farben auf Wasserbasis, Kontrolle der Abwässer und zusätzlich eigene Kontrollen der sozialen Standards und der Lohnzahlung. Doppelt genäht hält besser.
Selbstredend wird bei Armedangels ganzheitlich weitergedacht: Der Versand der Pakete von Indien nach Europa wird mit DHL GoGreen durchgeführt, was eine Verringerung des CO2-Ausstoßes auf den Transportwegen bedeutet, auch wenn es die Lieferzeit verlängert.
Dieses grüne Denken und Handeln zahlt sich aus, denn natürlich gibt es die Käufer und Konsumenten, die bereit sind, für ein fair und sauber produziertes T-Shirts mit hoher Qualität mehr zu bezahlen als für die Primark-Klamotte. Die Umsätze sind längst im siebenstelligen Bereich angekommen.
Müssen gute Produkt mehr kosten? Nochmals: ja. Denn weder kauft man sich ein gutes Gewissen noch bereichert man den Anbieter, sondern man sorgt auf diese Weise dafür, dass alle Beteiligten ein faires Auskommen von ihrer Arbeit erreichen können.
Nach dem eher „brutalen“ Eintrag zuletzt wird es jetzt romantisch… wie immer, wenn Einhörner ins Spiel kommen.
„Green“ durchdringt alle Lebensbereiche und natürlich können und sollten Kondome nicht nur nachhaltig, sondern auch fair produziert werden. Und da es das bislang noch nicht gibt, sammeln nun zwei lustige Vollbärte Geld auf der Crowdfunding-Plattform startnext. Und dazu haben sie eines der vergnüglichsten Funding-Videos gedreht:
Für lockere 50.000 € Unterstützung bekommt man 1 Million Kondome mit dem eigenen Gesicht auf der Verpackung – und die muss man erst einmal aufbrauchen…
Es gibt keinen Lebensbereich, in dem es nicht lohnt, anders, „green“, zu denken – und damit auch Erfolg zu haben. Wer hätte schon gedacht, dass gerade im Bereich der MMA (Mixed Martial Arts) die zart-besaitenen Kämpfer Wert auf fair hergestellte vegane Kampfausrüstung legen würden? Unter dem sehr schönen Slogan: „Destroy your enemy, not your planet“ hat das Berliner Unternehmen Vehement großen Erfolg in der Herstellung und dem Vertrieb ebensolcher Materialien:
Die vegane Produktion, also der Verzicht auf tierische Anteile wie Leder, Nähte und Färbemittel ist dabei nicht nur die einzige Komponente: Hohe Qualität und lange Haltbarkeit sind das eine, die Produkte sind aber zudem sweatshop-free, d.h der Gründer Jan Lenarz und sein Team besuchen regelmäßig die mittlerweile auch zertifizierte Produktionsstätte in Pakistan, um sicherzustellen, dass die Näher fair bezahlt werden.
Ein Nischenprodukt? Mitnichten! Die Produkte verkaufen sich nicht nur in den EU-Ländern sehr gut, sondern auch im Mutterland der MMA, den Vereinigten Staaten, ist die Nachfrage so groß, dass ein eigenes Lager in Los Angeles eingerichtet wurde. Beschäftigt man sich mit dem scheinbaren Widerspruch „Kampfsport/Veganer“ etwas mehr, dann stellt man schnell fest, dass Kraft und Power nicht im geringsten mit Unmengen von Fleisch zu tun haben: Carl Lewis und Mike Tyson sind ebenso Veganer wie der stärkste Mann Europas, Patrik Baboumian, ein bekennender Pflanzenfresser:
,der in seinem Buch „Vegan ganz anders“ beschreibt, wie man auch ohne tierische Eiweiße groß und stark wird.
Umparken beginnt im Kopf – und wer hier (so wie ich) zunächst einmal staunt, merkt schnell, dass fair, vegan, nachhaltig, green tatsächlich in jedem Lebensbereich umgesetzt werden kann….