Mein Vortrag: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint – der schmale Grat von Green Marketing zu Green Washing

Am 07.11.2018 spreche ich auf dem 12. Deutschen Marketing-Innovations-Tag in Nürnberg zum Thema „Das Gegenteil von gut ist gut gemeint – der schmale Grat von Green Marketing zu Green Washing“ – wozu ich euch, liebe Leserschaft, gerne einladen möchte. Es berichten außerdem Experten von Siemens Healthineers, McDonald’s, Volkswagen, Serviceplan, HEINRICH – Agentur für Kommunikation und der Universität Göttingen zum Thema „Social & Green Marketing?! Innovative Ansätze in Zeiten von Öko, Fair Trade und Diesel-Skandal“. Nähere Informationen und Anmeldemöglichkeiten unter https://www.deutscher-marketing-innovations-tag.de/aktuelle-tagung.

Es wird eine Menge spannender Vorträge geben, besonders freue ich mich persönlich schon auf die Vertreter der „Großen“. So spricht Philipp Wachholz, Director Corporate Affairs bei Mc Donalds zum Thema: „Wenig behaupten. Viel beweisen. McDonald’s und das Werben um Vertrauen“ und Alexander Schmid, Leiter Business Development “WeShare” bei Volkswagen / UMI Urban Mobility erzählt von: „We Share – das neue Car Sharing von Volkswagen. Ein Angebot für eine umwelt-bewusste Zielgruppe?“

Also – vielleicht sehen wir uns ja in Nürnberg!?

 

Der Nachhaltigkeitstroll auf dem #csrcamp16

Zum 2. Mal fand am 25. Januar das CSR-Camp in Berlin statt, wieder mit großer Grandezza organisiert von der Feldmann & Hellmann Barcamp Organisation:

Quelle: CSRcamp16 / Axel Kammann

Das CSR-Camp ist eine sogenannte „Unkonferenz“, bei der die über 100 Teilnehmer Vorschläge zu den Sessions machen, die sie geben möchten, und dann das Plenum darüber abstimmt, wie sich der Tag gestaltet: Ergebnis ist der Session-Plan:

2016-01-25 11.33.04Ich habe mich als „Nachhaltigkeitstroll“ angekündigt, denn nach wie vor stört es mich, dass die Nachhaltigkeitsberichte der Unternehmens-zentralen zwar aufwendig gestaltet, aber inhaltlich nicht überprüft werden. Jedes Unternehmen kann sich in diesen so grün darstellen, wie es gerne möchte – und das dann noch in blumigster Sprache.

Hefte raus, Überraschungstest!

Welches Unternehmen hat wohl den folgenden Text für seinen Nachhaltigkeitsbericht verbrochen verfasst ?

 

 

Wir wissen, dass Wachstum nur Hand in Hand mit Verantwortung und Umweltschutz möglich ist – ja, mehr noch: In den vergangenen Jahren sind daraus echte Werttreiber erwachsen. Deshalb dient auch alles, was wir im Interesse der Nachhaltigkeit unternehmen, dem Erreichen unserer Konzernziele – flankierend, fördernd und unterstützend. (…) Darin spiegelt sich unser konzernübergreifendes und in allen Regionen der Welt anschlussfähiges Nachhaltigkeitsverständnis ebenso wider wie unsere Überzeugung, dass ein langfristiges, stabiles und an ethischen Maßstäben orientiertes Wirtschaften Voraussetzung ist, umweltorientiert zu handeln und die Zukunft der Menschen im Konzern und in der Gesellschaft verantwortungsbewusst mitzugestalten.

a) Lufthansa, b) VW, c) Henkel oder d) Daimler? Mutmaßungen werden entgegengenommen….

Müssen CSR-Berichte so schwafeln? Haben wir nicht etwas besseres verdient? Und ist ein Flugzeug nicht nach wie vor noch ein Umweltverschmutzer, auch wenn es nun ein wenig leiser fliegt?

Die Diskussion in meiner Session verlief erfreulich lebhaft: Auf der einen Seite wurden die Nachhaltigkeitsberichte verteidigt, hätten sie doch zum einen eine sehr wichtige unternehmensinterne Wirkung und zum anderen seien ja auch schon kleine Fortschritte eben Fortschritte. Das Prinzip Wachstum wurde dabei nicht in Frage gestellt, sondern es wurde stets argumentiert, dass mit den Gewinnen aus dem ökonomisch angeblich notwendigen Wachstum erst die Gelder in die Nachhaltigkeitsbemühungen fließen können und somit eben dieses Wachstum auch als notwendig rechtzufertigen sei. Das Konzept Degrowth oder die Forderung einer stärken Regulierung der vielleicht zu freien Märkte wurden hingegen nur selten diskutiert.

Doch mit mir grollten noch andere Trolle: Große Unternehmen können sich natürlich Nachhaltigkeitsberichte sowie die damit verbundenen Audiits und externen Prüfungen leisten, aber was sollen die KMUs machen, die immer häufiger ihren Kunden ihr Nachhaltigkeitsmanagement nachweisen müssen? Welche Formen der (bezahlbaren) Kommunikation können sie nutzen? Und wieso sind diese CSR-Berichte eigentlich so geschrieben, dass sie sich allein schon sprachlich wie formal gar nicht um den geneigten Otto Normalverbraucher bemühen?

Es sollten unterschiedliche Lesergruppen identifiziert und die Berichte an diese angepasst werden, war dazu eine Idee, eine andere ging in die Richtung, Kurzberichte für alle zu veröffentlichen und die dicken Bände für Investoren und andere Interessenten zu belassen.

Vielleicht bürstet man das Thema aber ganz einfach einmal gegen den Strich, wie es z.B. die Kommunikationsberatung Klenk & Hoursch für den Kunden Bitburger gemacht hat: So entstand ein ansprechendes Online-Magazin zum Thema Nachhaltigkeit, bei dem selbst die Auzubildenden zu Wort kommen – denn: „Nachhaltigkeitskommunikation soll auch Spaß machen“, wie es Inka Heitmann und Carsten Nillies von Klenk & Hoursch in ihrer Session auf den Punkt brachten.

Fazit: So wie die meisten Unternehmen Nachhaltigkeitskommunikation bislang verstehen, ist sie nicht vielmehr als ein langweiliges Anhängsel zum Jahresbericht, bei dem das Thema scheinbar einzig als ökonomische Notwendigkeit verstanden wird. Dagegen gilt es nach wie vor anzutrollen und zu grollen, damit verstanden wird, dass CSR überzeugend und glaubwürdig vorgetragen und vorgelebt werden muss. Ansonsten bleibt stets der Verdacht des greenwashings. Und dann wird es auch nächstes Jahr wieder heißen:

2016-01-25 14.28.16

 

Transformation by desaster? Or by design?

15-11-24_green marketing_foto Thorsten Doil3  … so lautete eine der Fragen, die wir uns in der letzten Woche anläßlich meines Vortrages für den Marketing Club Berlin in der Mediadesign Hochschule stellten und diskutierten.

Die Transformation, der Wandel findet kontinuierlich statt – nur nehmen wir ihn kaum wahr: Die schwerste Dürre-Katastrophe seit 1.200 Jahren in Kalifornien, das immerhin 25% der landwirtschaftlichen Produkte für die USA erzeugt (mehr als 90% der Tomaten, Erdbeeren und des Broccoli, 97% der Kiwis und Pflaumen, 99% der Artischocken und Walnüsse sowie 80% der Weltproduktion von Mandeln), findet  beispielsweise kaum Platz in den Nachrichten – und findet so auch in unserem Bewußtsein nicht statt. Die Kalifornier sind dazu angehalten 25% Wasser einzusparen – und dennoch wird der Schaden alleine in diesem Jahr auf 2.7 Mrd. Dollar geschätzt, 21.000 Jobs stehen auf der Kippe.

15-11-24_green marketing_foto Thorsten Doil2

Der WWF hat jüngst anhand von einigen beliebten Lebensmitteln aufgezeigt, wie der Klimawandel unseren Alltag unmittelbar bedroht: Bis 2050 könnte die Hälfte der weltweit für Kaffeeanbau geeigneten Landwirtschaftsflächen verloren gehen, in Kolumbien sind über 4.000 Hektar Bananenplantagen durch Wetterextreme zerstört worden und im brasilianischen Bundesstaat São Paulo – dort werden etwa 80 Prozent aller Orangen des Landes geerntet – stieg die Durchschnittstemperatur von 1995 bis 2005 in den nördlichen Gebieten um zwei Grad, während der vergleichbare globale Mittelwert der Erderwärmung nur bei 0,8 Grad lag. Gleichzeitig gingen die Niederschlagsmengen so stark zurück, dass viele Plantagen auf eine künstliche Bewässerung angewiesen sind. Auch dies hat unmittelbare Auswirkungen für die Ernte und in allen Fällen ein steigendes Preisniveau zur Folge. Wie lange werden wir uns also ein solches Frühstück noch leisten können?

coffee banana

Warten wir nun weiterhin einfach ab und legen die Hände in den Schoß („by desaster“) oder versuchen wir, den Wandel wenigstens ein wenig zu gestalten, um etwas Kontrolle zurückzugewinnen („by design“)?

Das habe ich versucht, in dem gut besuchten Vortrag anhand von vielen Beispielen aufzuzeigen – und insbesondere der dort versammelten Marketingwelt geraten, den Wandel mitzugestalten und grüner zu werden.

Im Anschluss setzen wir das Thema in einem kleinen Podiumsgespräch fort: Zusammen mit Prof. Nina Hein, Fachbereichsleiterin im Modemanagement an der Mediadesign Hochschule, Ann-Katrin Lipski (Studierende im 3. Semester Modemanagement (B.A.)) und den anwesenden Gästen diskutierten wir, warum Billigmode anscheinend immer noch „mehr sexy“ ist als nachhaltige Mode, wo gute Absicht aufhört und Green Washing anfängt und warum kleine Schritte wichtiger sein können als große Revolutionen.

15-11-24_Green Marketing_Foto Stefan Wölcken (1)

Ein spannender Abend, für den ich mich bei allen Beteiligten des Marketing Club Berlin und der Mediadesign Hochschule bedanken möchte, insbesondere Thorsten Doil und Stefan Wölcken, deren Fotos ich hier benutzen durfte. Mittendrin im Geschehen waren übrigens die drei Gewinner der Newsletter-Verlosung – wer sich noch nicht für den monatlichen Newsletter angemeldet hat, kann dies hier noch nachholen!

 

 

Save the Date! Open Energy Talk am 19. 10.

Im Energiemarkt haben sich in den letzten Jahren dramatische Veränderungen ergeben – und auch hier haben wir Verbraucher immer mehr Möglichkeiten, aktiv zu reagieren als bloß passiv zu konsumieren. Doch was bringen uns smarte Geräte und cool designte Apps wirklich? Wie können wir auf leichte und unkomplizierte Art unseren Energieverbrauch steuern und lenken?

Joachim Klöckner, der Mann in Weiß, der sich im „Unruhestand“ befindet, lädt am 19. Oktober zum 1. Open Energy Talk in die Berliner Forum Factory, um erste Wege zur Energie-Autonomie aufzuzeigen. Dazu hat er 6 Impulsgeber geladen, die „zur Crowd, zu grünem Marketing, zum Sofortbeginn, zu Solarstrom, zur Beteiligung, zum Gelingen, zur Zukunft, zum Internet der Dinge, zur Bürgerenergie und dem Wohlfühlen beim Aktiv sein. Und natürlich zum Ding mit Sonne und Kühlschrank“ sprechen werden.

Ich freue mich als einer der Impulsgeber neben der bezaubernden Ayanda Rogge, die zum Internet der Dinge sprechen wird und deren Bachelor-Arbeit ich jüngst betreuen durfte, auch

Luise Neumann-Cosel für Bürger Energie Berlin eG (buerger-energie-berlin.de)
Raffaela Then für die Stiftung Futurzwei futurzwei.org
Tobias Linnenberg für die Plattform Open Energy Exchange oeex.org und
Van Bo Le-Menzel für die Crowd facebook.com/buildmorebuyless

bei mir zu haben. Nach den sechs kurzen Impulsvorträgen stehen wir den Besuchern in kleinen Gesprächsrunden zum Austausch zur Verfügung.

Ich würde mich freuen, viele von euch am 19.10. um 18.00h begrüßen zu können!

 

Gründer, folgt dem Weg in die grüne Gasse!

So zumindest kann man „Green Alley“ auch übersetzen, doch worum geht es bei „Green Alley“ eigentlich? Um die Unterstützung von grünen Gründern und Start-ups aus den Bereichen Umwelt und Abfallwirtschaft.

Ziel ist es, neue Prozesse und Produktionswege zu schaffen, die der Umwelt helfen. Dazu lobt „Green Alley“ alljährlich den „Green Alley Award“ aus, mit dem die besten Gründungsideen ausgezeichnet werden. 2014 sah das dann so aus:

Und weil sich schon im letzten Jahr beim deutschen Wettbewerb europäische Gründer meldeten (und sogar gewannen), wird der Award 2015 gleich von vorneherein europäisch!

Das allerallerbeste ist jedoch, dass der Anmeldeschluss für den Award erst der 15. September ist, das heißt, jedes grünes Start-up hat noch die Möglichkeit, seine Unterlagen einzureichen (daher bitte unbedingt weiterleiten und teilen!) !

Was gibt es zu gewinnen (neben dem wunderschönen Award)?

  • a cash prize of 7000 €
  • advice from our experts during our workshop in Berlin
  • networking opportunities and new business contacts in the environmental industry
  • rent-free space in our shared offices in Berlin for six months
  • the chance to receive an investment, crowdfunding, or to take part in a UK accelerator programm

Die Finalisten haben dann übrigens Anfang November auch die Möglichkeit, sich in Sachen „Green Marketing“ beraten zu lassen, denn ich habe die Ehre, einer der begleitenden Experten zu sein. .

Doch auch sonst lohnt es sich, den Kontakt zu „Green Alley“ zu suchen, denn die ausgewählten Start-ups erhalten sehr viel Unterstützung:

  • Starthilfe für kreative und innovative Geschäftsmodelle aus den Bereichen Green Business, Green Entrepreneurship und Green Economy
  • Hilfe bei der Unternehmensgründung und der Finanzierung (Seed Capital)
  • Vermittlung fundierter Kenntnisse und Know-How in den Bereichen Finanzen, Management, IT, etc.
  • Bereitstellung eines voll ausgestatteten Büros
  • Unterstützung beim Aufbau eines Teams
  • Vernetzung mit anderen jungen, kreativen Unternehmen, mit bereits erfolgreichen und am Markt etablierte Unternehmen
  • Unterstützung bei der Erschließung von Märkten
  • Etablierung auf dem deutschen und deutschsprachigen Markt
  • Hilfe bei der Internationalisierung, um euer Engagement und eure Ideen in die internationalen Märkte zu bringen

So sitzt beispielsweise im Berliner Standort in den Osram-Höfen TerraCycle, ein Unternehmen, das schwer recycelbare Verpackungen und Produkte sammelt und daraus neue, umweltfreundliche Dinge herstellt.

TerraCycle ist beileibe kein Start-up mehr, sondern in 23 Ländern weltweit tätig und seit 2011 in Deutschland. Aber aus Materialien wie Trinkpacks, Stiften oder Zahnbürsten, die sonst in Müllverbrennungsanlagen oder auf Deponien landen würden, stellt das Recycling- und Upcycling-Unternehmen tolle Produkte her.

Genug Platz für weitere neue und spannende Gründungen ist bei „Green Alley“ noch, also nichts wie ran und ab in das grüne Gäßchen!

Save the Date! Green Marketing am 15. 7. in Berlin – mit Gästen!

Auch im Juli wird es Green Marketing wieder live zu erleben geben, diesmal am 15. um 18.30h in der Forum Factory in der Kreuzberger Besselstr. 13.  Neben einer kurzen Vorstellung und Lesung präsentiere ich zwei Gründerinnen, die auch im Buch vorgestellt werden, zum Talk auf dem Podium. Zum einen Magdalena Norkauer von Fresh Parsnip, dem ersten veganen Lieferservice in Berlin:

logo

Mit ihr möchte ich mich nicht nur über ihre Idee, sondern auch über die Schwierigkeiten unterhalten, eine solche Gründung zum Laufen zu bringen. Fresh Parsnip räumt nach eigener Aussage:

Foto „auf mit Halbwissen und gutgemeinten, aber schlecht gekonnten Diäten oder Rezepten. Hinter unserem Essen steht ein ökologischer und ernährungswissenschaftlicher wie simpler Ansatz: Wir stützen uns nicht auf eine individuelle Meinung, sondern folgen dem Rat der Ernährungswissenschaftlern.

Frische, vitaminreiche Kost und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kohlenhydraten, Proteinen und wertvollen Fetten. Von nichts zu viel, von nichts zu wenig – und all die ungesunden Antibiotika aus tierischen Lebensmitten, Konservierungsstoffe sowie andere Zusatzstoffe lassen wir einfach weg. Dafür kochen wir jeden Tag frisch und benutzen saisonale Lebensmittel.“

Zum anderen freue ich mich auf Maria Mpalaoura von domerang:

domerang_orange

mmpalaouradomerang hat „Lösungsansätze für aktuelle, gesellschaftlich relevante Themen gesucht, bestehende erfolgreiche Konzepte integriert und neue Trends und Entwicklungen aufgegriffen. Das haben wir zu einem Ganzen zusammengeführt und mit dem Versprechen untermauert, viel zu geben und alles zu teilen.

domerang verfolgt mit seiner Philosophie „Geben – Nehmen – Teilen“ die Idee, Anreize zum Unterstützen, Helfen, Helfen lassen, Erfahrungen und Freude teilen zu schaffen, ohne jedoch seine Mitglieder zu Konkretem zu verpflichten.

Jeder Einzelne trägt als Teil der Community mit seinen Fähigkeiten, Talenten, Ressourcen zum Erfolg von domerang bei. Wir möchten beweisen, dass in einem gesunden System jeder von jedem etwas hat, jeder bekommen kann, was er braucht und jeder eigenverantwortlich dazu beitragen kann, dass Geben – Nehmen – Teilen funktioniert.

Je mehr wir sind, desto besser funktioniert alles, denn jede Anmeldung bringt Bewegung im gesamten domerang-System und durch Anmeldungen und Aktivitäten erhöhen sich die Werbeeinnahmen.
Und damit lohnt sich das System – denn Grundlage für den Erfolg unserer Community ist, dass domerang ebenfalls teilt. Und zwar alle Einnahmen: Jeder Euro, den unsere GmbH verdient, wird mit der Community geteilt.“

Selbstverständlich stehen die Damen und ich anschließend noch für die Beantwortung eurer Fragen bereit. Ich freue mich auf einen anregenden, spannenden Abend!

Anmeldungen bitte an info@forum-factory.de.

Save the date: Green Marketing in Leipzig

Nach der gelungenen Buchvorstellung im Rahmen der #microsoftliest-Reihe in Berlin freue ich mich, am 24. Juni mein Buch „Green Marketing“ in Leipzig beim Social Impact Lab vorstellen zu dürfen.

Von 19.00h – 21.00h werden wir in einer Mischung aus Lesung, Gespräch und Diskussion über die Vermarktung grüner Ideen sprechen.  Das Social Impact Lab findet man in der Weißenfelserstr. 65h. Anmeldungen bitte bis 21. Juni unter: leipzig@socialimpactlab.eu

Weitere öffentliche Veranstaltungen befinden sich in der Planung und werden natürlich rechtzeitig hier bekannt gegeben!

Greentelligence = intelligent grün?

„Greentelligence“ ist das Leitthema der diesjährigen Hannover-Messe, denn die Entwicklung und der Einsatz umweltgerechter Produkte und Prozesse sowie grüner Technologien rücken zunehmend in den Mittelpunkt eines nachhaltigen unternehmerischen Handelns.

Generell löblich, doch wieder einmal ist das Grünwerden eher notgeboren, denn die Rohstoffe werden immer knapper und die Ressourcen immer teurer, so dass es wichtiger wird, effizienter zu produzieren. Doch auch Fragen nach der Herkunft der Materialien und ob und wie Teile eines Produktes recycelt oder wiederverwendet werden können treiben die Hersteller um.

Auch der Biokunststoff steigt immer höher im Kurs und so sollen in 2015 bis zu 1,7 Millionen Tonnen Kunststoff aus nachwachsenden Materialien wie Cellulose hergestellt werden. In der „taz“ wird dann auch gleich noch er der erste Öko-Computer vorgestellt – aus Holz und zu 98 Prozent recyclingfähig:

Doch grüner zu produzieren bedeutet immer noch, den Konsum weiterhin anzuheizen – wir können nun mit gutem Gewissen kaufen.  Doch nur kein Konsum ist guter Konsum, um Nico Paechs Thesen grob verkürzt auf den Punkt zu bringen. „Das grandiose Scheitern bisheriger Anstrengungen, ökologische Produkte anstatt durch einen Rückbau des ruinösen Industriemodells mit Hilfe technischer Innovationen zu lösen, ähnelt einer Hydra, der für einen abgeschlagenen Kopf zwei neue nachwachsen.“, schreibt er in seinem äußerst lesenswerten kleinen Büchlein „Befreiung vom Überfluss“, das jüngst im oekom-Verlag erschienen ist.

Es kann weder „grünes Wachstum“ noch „nachhaltigen Konsum“ geben – der Volkswirtschaftler Paech entlarvt diese Mythen und zeigt auf, dass wir von der Droge „Wachstum“ nicht so leicht loskommen. Ob allerdings nur die radikale Konsumeinschränkung uns glücklicher machen wird, bleibt abzuwarten…

Wir stellen vor: den Nachhaltigkeitsmanager

Heute einmal einen Post in Sachen „Hultgren & Partner„:

Am 18. April stellen wir im Rahmen des KMU Workshop Unternehmen Nachhaltig und Gesund an der IHK Potsdam unseren Weiterbildungslehrgang zum „IHK-zertifizierten Nachhaltigkeitsmanager“ vor. Dieser startet erstmals im Juni in Potsdam und wird an 3 Wochenenden (jeweils fr/sa) die Themen Nachhaltigkeitsberichterstattung, Fördermittel, Green Marketing und Green Events behandeln.

Am 18. April stellen wir die Inhalte und den Ablauf genauer vor – wer Lust und Zeit hat sei herzlich eingeladen (auch Berliner!). Um 18.00h geht’s los: IHK Potsdam, Breite Straße 2 a –c, R 372/373

Sustainable Urban Streetfestivals – wie öffentliche Großveranstaltungen grüner werden können

An diesem Wochenende fand die 1. europäische Tagung „Sustainable Urban Streetfestival“ in Berlin statt – mit der Fragestellung, wie eben nicht nur Musikfestivals und Open Air-Konzerte, sondern auch öffentliche Großveranstaltungen wie der Karneval der Kulturen, der Berlin Marathon und andere grüner werden können.  Kann man feste feiern ohne endlos Müll zu produzieren, , was ist nachhaltiges Catering, wie lässt sich eine bessere Energieeffizienz erreichen, wie und wann kann umweltfreundliche Veranstaltungstechnik eingesetzt werden, wie verbessert man die Stakeholderkommunikation und vieles mehr.

Die Einladung zur Konferenz erfolgte durch die Organisatoren des „Karneval der Kulturen“, die schon seit längerem versuchen, ihr Event so grün wie möglich zu gestalten. Auf ihrer Website haben sie dazu ihre Grundsätzte veröffentlicht:

Als Veranstalter arbeiten wir deshalb nach folgenden Grundsätzen: 

• Bei wirtschaftlich gleichwertigen Angeboten, entscheiden wir uns für diejenigen, die nachhaltig produzieren und für Anbieter aus der Region. Wir stärken so nachhaltig wirtschaftende Unternehmen, die lokale Wirtschaft, vermeiden Transportaufwand und verankern die Veranstaltung in der Region. 

• Wir versuchen, den Anliegen von Anwohnern und Besuchern Raum zu geben, für Wünsche und Anregungen offen zu sein, denn der Karneval der Kulturen lebt von der Partizipation.

• Zusammen mit unserem Partner Kampen Rent an Event betreiben wir vor Ort eine Ressourcen schonende Spülstraße, in der das Mehrweggeschirr von Straßenumzug und Straßenfest gereinigt wird. Das biologisch abbaubare Spülmittel stellt die Firma Ecover zur Verfügung. http://www.kampenrentanevent.de http://www.ecover.de

• Viva con Agua stellt Wasser für die Umzugsgruppen zur Verfügung! Das Netzwerk setzt sich für sauberes Trinkwasser ein und finanziert mit Spenden und dem Erlös aus dem Wasserverkauf Trinkwasserprojekte in aller Welt. http://www.vivaconagua.org

• Auf Straßenumzug und Straßenfest gibt es ausschließlich Mehrweggeschirr, es wird zudem vor Ort und mit biologisch abbaubarem Spülmittel gereinigt. 

• Auf dem Straßenfest wird seit Jahren der Müll getrennt. Wir arbeiten weiter an Akzeptanz der Mülltrennung bei den Besuchern und an der Müllvermeidung.

• Solange es nicht möglich ist, tatsächlich ‘grünen’ Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen, kaufen wir RECS-Zertifikate für den beim Straßenfest benötigten Strom.

• Die Berliner Verkehrsbetriebe kooperieren mit uns; um möglichst vielen Besuchern eine Anreise mit den ÖPNV zu ermöglichen, werden z.B. mehr und längere Züge eingesetzt. 

• Wir geben Firmen und Initiativen, mit einem Tätigkeitsschwerpunkt im Bereich der Nachhaltigkeit, Raum sich auf dem Straßenfest zu präsentieren. Besucher finden im so genannten ‘Grünen Bereich’ gezielt Informationen und Produkte vom biozertifizierten Kaffee bis hin zum Fahrrad-Stromerzeuger.

• Für unsere Druckerzeugnisse nutzen wir 100% Recyclingpapier.

Vieles von dem hier genannten entspricht dabei durchaus der ISO 20121 – die Norm ist also in der Praxis bestens umsetzbar!

Größtes Problem ist und bleibt jedoch der Müll, wie Organisatorin Vassiliki Gertsas im Interview mit der taz erläutert – denn wenn der Besucher nicht will, fliegt der Dreck eben doch auf die Strasse. Ob „Waste Guards“, Müllwächter, eine gute Lösung wären…?