Über Oliver Schmidt

Oliver Schmidt arbeitet als Unternehmensberater (Sandwichpicker GmbH, Hultgren Nachhaltigkeitsberatung), Coach internationaler Startups und als Dozent (FU Berlin, HU Berlin, HNE Eberswalde, Universität Trier, Europauniversität Viadrina Frankfurt (Oder), Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz (Ukraine)) und als Gründungsberater. Sein besonderes Augenmerk gilt dem Spannungsfeld aus strategischem Nachhaltigkeitsmanagement, Unternehmensführung und Marketing. Als Mitglied im Netzwerk Unternehmertum der Freien Universität Berlin unterstützt er Studentinnen und Studenten des Deutschlandstipendiums als Förderer und Mentor. Im Netzwerk zentral- und osteuropäischer Universitäten Tempus Eanet engagiert er sich als Leadoach und Dozent. Am liebsten erklärt er die Welt in Vorträgen, Workshops oder Blogbeiträgen.

Gedanken zu Nachhaltigkeit

Zwei Prinzipien nachhaltiger komplexer Systeme:

– Austauschbarkeit aller Einzelteile
– Größtmögliche Kompatibilität mit zukünftigen Entwicklungen

Gott erschuf die Welt in sieben Tagen.

Er nahm die Dämmerung und teilte damit die Zeit in Tag und Nacht. Er nahm den Horizont und teilte damit den Raum in Himmel und Meer. Dann teilte er das Meer und die Kontinente entstanden. Diese waren bald bevölkert mit Pflanzen, Tieren und Menschen, nach Prinzipien, die Gott eigen waren.

Ein Wald beispielsweise lebt lange. Um das zu erreichen besteht er aus einzelnen Teilen, deren wichtigste Eigenschaft darin besteht, dass sie gerade nicht lange leben. Die Vergänglich jedes Einzelnen ist Voraussetzung für die Langlebigkeit des Gesamten. Ein Wald ist ein rekursiv dynamisches System.

Der Vorteil neben der Langlebigkeit ist eine hohe Anpassungsfähigkeit. Die Bäume wachsen nicht einfach nach, sie wachsen angepasst nach. Der Wald ändert beispielsweise sein Mischungsverhältnis an Nadel- und Laubbäumen. Er reagiert auf klimatische Veränderungen ebenso wie auf das Auftauschen neuer Schädlinge und anderer Populationen. Wird es kälter oder trockener, werden die Blätter, die für die Verdunstung zuständig sind, kleiner.

Daraus ergeben sich die beiden oben genannten Prinzipien für nachhaltige komplexe Systeme.

 

Zum Beispiel ein Gebäude

Sehen wir ein Gebäude als Baum, dann wird es erschaffen und vergeht. Jedes Haus hat so etwas wie ein Haltbarkeitsdatum, eine Mindestlebensdauer. Die Summe aller Gebäude (und der Infrastrukturelemente Straße, Telekommunikation, Ver- und Entsorgung etc., für die die folgenden Gedanken ebenso Gültigkeit haben) ergibt die Kommune, das Gesamte, den Wald.
Wie können wir einen Schritt weiter kommen, z.B. aus der Sicht eines Architekten? Indem wir das Haus nicht als Baum, sondern als Wald denken. Seine Einzelteile sind wie die Bäume, eher kurzlebig und austauschbar: Fundament, Wände, Dach, Fenster, Infrastruktur etc..
Konstruieren wir alles austauschbar, z.B. das Fundament nach einhundert Jahren, das Dach nach vierzig Jahren, Dachziegel alle zwanzig Jahre etc., dann könnte das gesamte Haus ewig stehen – zumindest sehr lange. Alle Elemente würden nicht nur regelmäßig erneuert werden im Sinne von Austausch. Sie würden auf dem jeweils aktuellen technischen Stand erneuert werden.

Bei der Konstruktion des nachhaltigen Gebäudes ist also nicht nur darauf zu achten, dass alle teile austauschbar sind (Prinzip 1). Es ist notwendig, mögliche technische Entwicklungen implementierbar zu machen, ohne diese in der Gegenwart schon zu kennen (Prinzip 2). Als würden wir eine Tür offen halten, die groß genug sein soll. Wir wissen nur noch nicht was fünfzig oder einhundert Jahre später durch diese hindurch passen muss.

Beispielsweise ist davon auszugehen, dass das Prinzip der Kesselheizung nach nunmehr 150 Jahren technisch ausgereift ist und bald durch völlig andere Systeme ersetzt wird. Auch Lampen wird es wohl bald nicht mehr geben. Neue Technologien sind im „nachhaltig-dynamischen Haus“ einfacher einsetzbar, als in klassischen Konstruktionen.

Die oben beschriebenen Gedanken sind auf andere Systeme übertragbar, beispielsweise Automobile. Auch soziale- und wirtschaftliche Zusammenhänge können hieran ausgerichtet werden, beispielsweise Projekte, Veranstaltungsreihen und Unternehmen.

 

Ich grüße das göttlich in Euch.

Euer Keyvi

Ski heil

Kürzlich sprach ich mit einer Freundin über nachhaltige Veranstaltungen. Ich meinte, sinngemäß, die nachhaltigste Veranstaltung ist die, die gar nicht stattfindet. Das war eher so dahin gesagt, schließlich ist Nachhaltigkeit ja nicht zuletzt durch Wirkung in die Zukunft definiert. So erntete ich als Reaktion auf meine kühne These Kopfschütteln, Augenbrauenzucken und einen mitleidigen Blick.

Heute weiß ich, dass ich so falsch gar nicht lag. Die Wintersportsaison ist im vollen Gange, nur der Schnee fehlt. Die Veranstalter pumpen tagelang Kunstschnee auf die Pisten. In Engelberg, wo am Wochenende ein Skisprung Weltcup stattfindet, werden mit LKW 3.000 Kubikmeter Schnee vom Gotthard angekarrt. Kameras werden so postiert, dass der Eindruck einer Winterlandschaft entsteht – tatsächlich aber ist die Piste ein weißes Band, das sich durch grüne Wiesen schlängelt. Schlimmstenfalls stehen Zuschauer am Ende in legerer Kleidung am Rand, von Winteratmosphäre keine Spur.

Veranstaltungen scheinen immer öfter von ihrem Umfeld völlig abgekoppelt. Ich erinnere mich an die Fußball WM in Südafrika, die wie ein Raumschiff außerirdischer Besucher gelandet zu sein schien. Die WM 2018 in Russland hat Distanzen von vielen tausend Kilometern zwischen den Stadien zu überbrücken. 2022 hält der Wanderzirkus dann in Katar, einem Land, das selbst nie Teilnehmer einer Fußball WM gewesen ist. Von 50 Grad Außentemperaturen sollen Stadien, Trainingsstätten und Fanzonen auf 27 Grad herunter klimatisiert werden.

Jetzt die gute Nachricht: Zurzeit basteln Experten aus 30 Ländern an der ISO 20121, der ersten internationalen Richtlinie für die Nachhaltigkeit von Veranstaltungen. Mit Normen verhält es sich allerdings so: egal ob ISO, DIN oder hausmeisterliche Schließzeitverordnung, es sind tote Geschöpfe, die erst noch mit Leben erfüllt werden wollen. Hoffentlich wird die ISO 20121 konsequent, ehrlich und nachvollziehbar angewendet. Sollte sie nur als Katalysator eines internationalen Ablasshandels (Branchenterminus: Zertifikate) dienen, wäre das enttäuschend. Der erste Prüfstein sind die olympischen Spiele 2012 in London.

Es liegt an uns, liebe Veranstalter, liebe Marketingfachleute und –interessierte, liebe Besucher, Konsumenten und kritische Verbraucher! Seid wachsam, neugierig und helle!

Mit eben jener Freundin war ich nach dem Gespräch übrigens im Ballett, wir sahen die göttliche Primaballerina Polina Semionova als Odette (und als ihr negatives Spiegelbild Odile). Keine Ahnung, ob an der Veranstaltung irgendetwas nachhaltig war. Aber es war traumhaft.

Kik in the ass!

Wir gratulieren! Aber nicht dem Textildiscounter Kik zum Titel „Händler des Jahres“, denn der ist offenbar ermogelt. Sondern dem TV-Magazin Panorama zur Recherche, die eben diese Mogelei hat auffliegen lassen.

Aber der Reihe nach: Das Unternehmen der Tengelmann-Gruppe war vom Handelsverband Deutschland im Juni dieses Jahres zum „Händler des Jahres“ in den Kategorien Damen- und Herrenmode ausgezeichnet worden. Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub verkündete auf einer Pressekonferenz im Juli: „Man höre und staune – dieser doch manchmal gescholtene Textildiscounter Kik wurde von 48.000 Verbrauchern ausgezeichnet zum Händler des Jahres.“

Panorama stellt die Sache anders dar: 1832 Konsumenten seien zu Kik überhaupt nur befragt worden. Und diese waren offenbar überwiegend vom Händler selbst organisiert. Um es mal mit einem Vergleich zu formulieren: Die Wahl in Russland scheint mir ein dagegen ein lupenreiner Akt der Korrektheit gewesen zu sein.

Kik beteuert seine Nachhaltigkeit, vor allem Fairness gegenüber Mitarbeitern in Deutschland und Zulieferern im Ausland vehement, seit Berichte über menschenverachtende Umstände die Marke schädigten. Solche Mogeleien allerdings sind bestenfalls unter „Green Washing“ zu verbuchen. Und ein Kik in the ass des Verbrauchers.

Mehr darüber in der Online Ausgabe von W&V

Flasche leer – und dann?

Seit Jahren arbeite ich durch steten Biergenuss daran, irgendwo auf dieser Welt ein kleines Stück Regenwald aufzuforsten.

Krombacher Klimaprojekt  //  Krombacher Nachhaltigkeitsbericht

Heute weiß ich: wir müssen aufpassen, nicht mit dem Hintern wieder einzureißen, was wir zuvor mit unserer Leber mühsam aufgebaut haben! Ein neuer Trend macht sich breit.
Große Brauereien gehen dazu über, ihr Brauwerk in individuellen Flaschen abzufüllen. Das macht sich hübsch im Supermarktregal, ist aber ökologischer Wahnsinn. Denn während die Einheitsflasche einfach vor Ort bleiben kann und nach erfolgter Reinigung von jeder Brauerei abgefüllt werden kann, muss die individuelle Flasche zurück an ihren Ursprungsort. Aufgerüstet haben hier Radeberger, Veltins, Bitburger, Köstritzer, Hasseröder und andere.

Und nun zur Bewertung: offensichtlich trauen die Konzerne ihren Produkten nicht besonders viel zu. Ein Bier schmeckt wie’s andere und muss sich deshalb über die Verpackung definieren. Die vermeintliche Lösung ist ein Marketing-Gag, der Millionen Kästen durch die Republik schickt – da waren wir schon mal weiter. Neben unser aller Umwelt zahlen die Zeche wohl nicht zuletzt kleine Brauereien, die sich derlei Sperenzchen nicht leisten können oder wollen. Profitieren werden allenfalls Logistik Unternehmen.

Gibt es ein Facebook Forum gegen Idiotie, Ignoranz und Rückschritt? Dann bitte posten. Und ab morgen nur noch Holsten, Berliner Pilsener und andere Einheitsflaschenbiere. Prost!

Euer Keyvi
Fachkaufmann für Marketing // Bachelor of Love

Ackermann spart sich den Aufsichtsrat…

…und was hat das mit green makketing zu tun? Green steht ja nicht nur für grün, sondern auch für Werte wie Fairness, Transparenz und Nachhaltigkeit.

Der Deutsche Corporate Governance Kodex ist ein von einer Regierungskommission der Bundesrepublik Deutschland erarbeitetes Regelwerk, das vor allem Vorschläge enthält, was eine gute Unternehmensführung, also ethische Verhaltensweisen von Mitarbeitern und Führungen von Unternehmen und Organisationen, ausmacht.

Im Kodex steht, ins Klardeutsche übersetzt: Lasst Euch bitte nicht bestechen, bestecht bitte auch keine Anderen. Bereichert Euch nicht auf Kosten des Unternehmens und seiner Aktionäre. Mein Lieblingsparagraph: Offenlegung aller Vorstandsgehälter inkl. Sondervergütungen – daran hält sich, soweit ich weiß, kein Schwein (korrigiert mich, wenn ich einem DAX Unternehmen an dieser Stelle Unrecht getan haben sollte).

Keine der Regeln ist Gesetz, der Kodex hat Empfehlungscharakter. Unter anderem „verbietet“ der Kodex den übergangslosen Wechsel von Vorstand (der die Geschäfte führt) in den Aufsichtsrat (der den Vorstand kontrolliert). Dies soll, geradeheraus gesagt verhindern, dass die immergleichen Männercliquen sich gegenseitig „kontrollieren“ und dabei munter ihre Pöstchen tauschen – das russische Modell, könnte man sagen.

Genau dies hatte Ackermann vor. Jetzt hat er zurückgezogen und erfüllt damit eine entscheidende Forderung des Kodex. Von Finanzminister Schäuble ist ein Seufzer der Erleichterung überliefert.

Begründet hat Ackermann seinen Schritt übrigens nicht mit ethischen Bedenken. Auch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen ihn und Vorstandskollegen sollen keine Rolle gespielt haben. Es war die Eurokrise, die ihm die Zeit zur Bewerbung raubte.

Es meldete sich, nach langer Zeit

Euer Aufsichtsratsvorsitzender Oli Schmidt

everybody’s darling – everybody’s depp

Ratingagenturen sind zurzeit nicht gerade everybody’s darling, eher everybody’s depp. Eine ist da anders, will man einem heute erschienenen Artikel in der Berliner Zeitung Glauben schenken.

Die Ratingagentur Oekom Research bewertet nicht die finanzielle Bonität, sondern den ökologischen Fußabdruck von Unternehmen. Anlegern ist dieses Kriterium zunehmend wichtiger.

Der ganze Artikel:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0713/wirtschaft/0029/index.html

Salut für einen Pionier der Nachhaltigkeit

Ich erinnere mich als Kind fasziniert das GEO – damals wie heute bekannt für seine beeindruckenden Fotostrecken – mit dem Jungfernflug des SPACE SHUTTLE gelesen zu haben. Wir schrieben das Jahr 1977, ich war 12 Jahre alt und das erste Shuttle hieß ausgerechnet ENTERPRISE. Es war nicht weltraumtauglich und wurde lediglich zum Test auf dem Rücken einer Boing 747 in die Luft gebracht und dort ausgeklinkt. Anschließend glitt die Raumfähre antriebslos zur Landebahn. Mehr noch als die Aufnahmen späterer Starts mit viel Rauch und Getöse verursachen die Bilder der Huckepackaktion bis heute bei mir eine Gänsehaut. Insgesamt wurden fünf solcher Freiflugtests durchgeführt.

Neben vielen Motiven auf die Entwicklung herkömmlicher Raketen zu verzichten und stattdessen auf die Shuttles zu setzen, spielte tatsächlich so etwas wie NACHHALTIGKEIT eine nicht geringe Rolle. Statt immer neue Blechbüchsen in den Himmel zu schicken und Minuten später verglühen zu lassen, sollten Mehr-Weg-Weltraum-LKWs die Arbeit übernehmen. Und tatsächlich leisteten die Space Shuttles Columbia, Challenger, Discovery, Atlantis und Endeavour bis heute 135 Flüge und schafften tausende Tonnen Nutzlast nach oben.

Aller Ehren wert – allerdings erwiesen sich die russischen Einwegdosen als wesentlich zuverlässiger. Ein Shuttleflug kostete entgegen aller Hoffnungen rund eine Milliarde Dollar. Auch hob das Shuttle nicht wie erwartet wöchentlich ab, sondern maximal fünf mal Jährlich. Und so kommt es dieser Tage zum letzten Flug eines Space Shuttle. Ich verdrücke ein Tränchen und bin mit meinen Gedanken bei der Atlantis, die 200 KM über unseren Köpfen ihre letzten Kreise zieht. Als Vertreter einer Generation, die selbstverständlich den Free-Tibet-Aufkleber am Passat mitführt, klammheimlich aber gerne mal im Gefechtsstand eines LEO 2 die Knöpfchen drücken würde, erweise ich der Atlantis mit diesem unwürdigen Artikel die letzte Ehre.

http://de.wikipedia.org/wiki/Space_Shuttle

Euer Buzz Aldrin

NACHHALTIGKEIT – ein alter Hut…

…der immer noch hervorragend kleidet!

Das Prinzip der Nachhaltigkeit kommt aus der Forstwirtschaft und entwickelte sich zu einem Leitbild für das 21. Jahrhundert. Die Idee: Heutiges Leben und Wirtschaften darf die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht einschränken oder gar gefährden. Gleichzeitig müssen heute Chancen für alle Menschen auf der Erde fair verteilt werden. Die Vereinten Nationen formulierten es 1987 so: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Lebensqualität der gegenwärtigen Generation sichert und gleichzeitig zukünftigen Generationen die Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens erhält.“
Angesichts endlicher Ressourcen und immer mehr Menschen, die gemeinsam diesen Planeten bewohnen, bekommt das Thema Nachhaltigkeit eine ernst zu nehmende und globale Dimension: Gibt es einen Weg, dass wir alle auskömmlich und friedlich die Erde bewohnen? Und wie sichern wir die Ressourcen kommender Generationen, statt sie schon jetzt zu verbrauchen? Und nicht zuletzt: Was kann ich tun, um zur Beantwortung dieser großen Fragen beizutragen?

„Schlage nur so viel Holz ein, wie der Wald verkraften kann! So viel Holz, wie nachwachsen kann!“ So formulierte Hans-Karl von Carlowitz 1713 als Erster das Prinzip der Nachhaltigkeit in seinem Buch über die Ökonomie der Waldkultur „Silvicultura oeconomica“.

Seit dieser ersten Definition hat sich der Begriff der Nachhaltigkeit weiter entwickelt. Bezeichnete er damals Grundregeln der Forstwirtschaft, beschreibt er heute einen Weg, um die Welt im Gleichgewicht zu halten.

Der Begriff der Nachhaltigkeit fußt auf drei Säulen
– Die ÖKOLOGISCHE Nachhaltigkeit meint das Ziel, Natur und Umwelt, Kultur- und Landschaftsräume für nachfolgende Generationen zu erhalten.
– Die ÖKONOMISCHE Nachhaltigkeit strebt die dauerhaft tragfähige Grundlage für Erwerb und Wohlstand an. Von besonderer Bedeutung ist hier der Schutz wirtschaftlicher Ressourcen vor Ausbeutung.
– Die SOZIALE Nachhaltigkeit versteht die Entwicklung der Menschheit als einen Weg, der gesellschaftlichen Teilhabe für alle Menschen ermöglicht.

Im Großen wie im Kleinen – Nachhaltigkeit kann global, national oder lokal verwirklicht werden.

Übrigens: Nachhaltigkeit ist schon immer im Grundgesetz der Bundesrepublik verankert.
Nach dem Grundgesetz dürfen die Einnahmen aus Krediten die Summe der im Haushaltsplan veranschlagten Ausgaben für Investitionen nicht überschreiten; Ausnahmen sind nur zulässig zur Abwehr einer Störung eines gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts.
(Art.115 Abs. 1 Satz 2; GG)

Im Holzfällerdeutsch bedeutet dies: Es dürfen in keinem Jahr mehr Bäume gefällt werden, als im selben Zeitraum neue nachgepflanzt wurden.

Die seit 2009 neu in der Verfassung eingerichtete Schuldenbremse (Art. 109 Abs. 3 GG) sagt außerdem, dass neue Kredite nicht zur Tilgung alter Schulden verwendet werden dürfen. Also bitte keine neuen Wälder leihen, nur weil man versäumt halt, selber aufzuforsten.

Die Textplagiate stammen von hier:
http://www.bne-portal.de
http://www.umwelt-bildungszentrum.de

In nachhaltiger Liebe – Euer Oliver

Gemeinsam Pflanzen pflanzen.

Wer erleben will wie die Produkte immer grüner werden, kann mehr tun als sein „Golden Toast“ im Brotkasten beim schimmeln zu beobachten.

Seit Opas Zeiten locken die Firmen mit Sammelaktionen, um den Konsumenten zu animieren und zu binden. Meist sind – wir müssen wohl sagen waren – dies Fußballbildchen oder Ähnliches.

DANONE lockte noch kürzlich mit Buchstabenmagneten beim Kauf von FRUCHTZWERGEN. Jetzt aber wird’s GRÜN: beim Kauf einer Verpackungseinheit Fruchtzwerge erhält der Käufer eine von fünf PFLANZENKARTEN – dadrauf der Slogan „Gemeinsam Pflanzen pflanzen“.

Meine Pflanzenkarte enthielt Petersilie. Natürlich sind’s Kräuter, obwohl ich mir auch Rosen, Tulpen oder Limettenbäume gut vorstellen könnte. Die Kräutersamen in der Pflanzenkarte sind wahrscheinlich die einzige natürlich Zutat im Fruchtzwerg.
Drinnen kommt’s richtig dicke, ein Fest für jeden Texter: „Plant for the Planet“, dadrunter der Aufruf „Hilf mit, bis zu 100.000 Bäume zu pflanzen“. Und jetzt anschnallen: „Für mehr KLIMAGERECHTIGKEIT weltweit“.

Na das ist mal ne Zielmarke. Fragt sich nur was Klimagerechtigkeit bedeutet. Sollen wir gerechter zum Klima sein, oder das Klima zu uns. Soll’s in den nächsten Jahren überall ein bisschen wärmer werden? Oder nur da, wo die Schornsteine richtig rauchen?

Weiter unten im Text erfahren wir noch, dass für jede Urkunde ein Baum gepflanzt wird. Auf der angedeuteten Weltkarte stehen süße Laubbäumchen auf den ärmeren Kontinenten. Ein Baum scheint in Indonesien heimisch geworden zu sein, zwei stehen in Afrika und zwei weitere in Zentralamerika.

Was das soll? Danone wird’s wissen, einfach mal nachfragen unter: presse@danone.de

Oder habt Ihr Fragen an mich? Mein Sekretariat ist unter a.merkel@bundeskanzleramt.de praktisch rund um die Uhr für Euch da!

Liebe Grüße – Euer Oliver

Heute Nacht habe ich den GRI Index erfunden.

Neben vielen anderen Berufungen, denen ich nachgehe, bin ich auch Erfinder. Meistens erfinde ich die Dinge nachts, um dann am nächsten Tag festzustellen, dass es sie schon gibt.
Man müsste doch, träumte ich also, eine Liste von Kriterien erstellen, nach denen sich das nachhaltige Handeln eines Unternehmens nachvollziehbar und vergleichbar bemessen und dokumentieren lässt. Ich träumte dabei von einem Diagramm, auf dessen X Achse die Säulen der Nachhaltigkeit zu finden sind:

• Kulturelle Vielfalt zulassen und fördern
• Ressourcen schonen, um zukünftigen Generationen gleiche Chancen zu erhalten
• Fair verteilen, um allen Menschen und Bevölkerungsgruppen gleiche Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe zu bieten
• Etc.

Auf der Y Achse finden wir die Unternehmensbereiche nach M. Bartelt:

• Lieferanten
• Mitarbeiter
• Produktion
• Standorte
• Vertrieb
• Etc.

In die Zellen, die an den Schnittpunkten entstehen, werden jetzt Werte eingetragen. So ist beispielsweise für den Wert der Schnittmenge „Kulturelle Vielfalt“ und „Mitarbeiter“ wichtig, ob unterschiedliche Generationen vertreten sind, ob die Belegschaft international ist, wie der Proporz zwischen Männern und Frauen aussieht etc.
Abschließend wird jede Zelle unterschiedlich gewichtet, am Ende steht ein Wert, zum Beispiel in Prozent.

Beim Stöbern am Folgetag in Nachhaltigkeitsberichten der Gasag, Vattenfall und Daimler durfte ich feststellen, dass alle Berichte sich am GRI Index orientieren.
Die GRI (Global Reporting Initiative) ist eigentlich ein weltweiter und kontinuierlicher Dialog. Unter Mitwirkung der Vereinten Nationen sowie zahlreicher Menschenrechts-, Umwelt- und Arbeitsorganisationen wird der GRI Index weiterentwickelt. Die Grundlage ist Transparenz, Ziel ist Standardisierung und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsberichten.
Eine geniale Erfindung.

http://www.globalreporting.org/Home
http://de.wikipedia.org/wiki/Global_Reporting_Initiative