Teens turning green

Na, welche Klischees habt ihr im Kopf, wenn es darum geht, wie wohl junge grüne Aktivisten aussehen könnten? Immer noch die lila Latzhose und den Jutebeutel? Doch zumindest nicht „die normalen Jugendlichen“, wer immer das dann auch sein soll. Vielleicht stimmt es aber gar nicht, dass unsere „normale Jugend“ so unpolitisch und desinteressiert ist und sich ausschließlich für Konsum und Shoppen interessiert?

In den Vereinigten Staaten haben sich Jugendliche jenseits dieser Schubladen zu den „Teens turning green“ zusammengeschlossen, die mittlerweile eine hohe Präsenz an „elementary, middle and high schools, universities, and student organizations across the country“ haben, also von der Grundschule bis zur Uni präsent sind. Ziel ist es, die „Power of Youth“ zu nutzen:

„At the heart of this powerful effort, students forge partnerships with the top minds in our world today, industry leaders, community members, elected officials, schools, green businesses, journalists, scientists, farmers, non-profits, and a growing list of donors and sponsors that together strive for a greener and healthier planet. Young advocates raise awareness among peers, speak about issues with passion and conviction, influence legislation around chemical policy, pressure corporate change, host high profile events and campaigns, and collaborate with like-minded individuals and groups to affect real, positive change. With a strong physical and virtual presence, our student-led programs work to ensure a healthy generation and sustained world far into the future.“

Entstanden sind dabei eine Vielzahl von Projekten, z.B. eine Eco-Fashion-Show, eine eigene Kosmetiklinie, Vorlesungen usw.

Das mag manchmal alles ein wenig nach Schulprojekt aussehen (dabei sei die Frage erlaubt, warum an unseren Schulen eigentlich „Nachhaltigkeit“ immer nur noch am Rande unterrichtet wird…) …

… doch man sollte die Macht der Teens nicht unterschätzen. Beliebt als Käufer und Konsumenten kann es jedoch sehr unangenehm werden, wenn sich diese nun gegen ein Unternehmen aufstellen, wie es die amerikanische Modemarke „Abercrombie & Fitch“ gerade zu spüren bekommt. Diese versprüht nämlich ihren Duft „Fierce“ in und auch außerhalb ihrer Filialen – ungefragt.

Duft-Marketing wie wir es mittlerweile an vielen Orten finden, nur dass sich hier nun erheblicher Widerstand von seiten der Zielgruppe regt:

Und das nicht nur mit offenen Briefen, sondern auch mit aufmerksamkeitsstarken Protestaktionen:

…die es bis in unsere  alte Welt, zumindest nach Hamburg geschafft haben:

http://www.myvideo.de/watch/8715404/Hamburg_Parfumgestank_nervt

Bleibt zu wünschen, dass auch bei uns immer mehr Teens green werden und sich stärker gegen Unternehmen wehren und organisieren – denn es geht schließlich um die Welt, in der sie zukünftig leben werden. Und wir sollten mehr Druck auf die staatlichen Institutionen ausüben, um grüne Lehrinhalte stärker als bisher in den Unterrichtsplänen zu verankern.

Endlich: Unterwäsche rettet die Welt!

Die Sommerpause ist vorbei und ich freue mich, das trotz der Sommerhitze zumindest ein Unternehmen einen kühlen Kopf bewahrt und seinen Beitrag zur Weltenrettung geleistet hat:

Vorbei die Zeiten der ollen Jute-Schlüpper, denn dank Cherie Amie kann man jetzt nette Dessous auch fair kaufen.

Was jetzt spaßig klingt, hat einen ernst zu nehmenden Hintergrund, denn „Cherie Amie“ hat sich den „Good Returns“-Unternehmen angeschlossen, deren erklärtes Ziel es ist, 100 Prozent ihres Jahres-Profites für Mikrokredite an Frauen zu verwenden.

Salah Boukadoom, Gründer des Projektes, erklärt hier, wie es funktioniert:

Green kann, green muss vielleicht auch sexy sein, damit es für immer mehr Menschen attraktiv wird, über Alternativen nachzudenken….