Wir gratulieren! Aber nicht dem Textildiscounter Kik zum Titel „Händler des Jahres“, denn der ist offenbar ermogelt. Sondern dem TV-Magazin Panorama zur Recherche, die eben diese Mogelei hat auffliegen lassen.
Aber der Reihe nach: Das Unternehmen der Tengelmann-Gruppe war vom Handelsverband Deutschland im Juni dieses Jahres zum „Händler des Jahres“ in den Kategorien Damen- und Herrenmode ausgezeichnet worden. Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub verkündete auf einer Pressekonferenz im Juli: „Man höre und staune – dieser doch manchmal gescholtene Textildiscounter Kik wurde von 48.000 Verbrauchern ausgezeichnet zum Händler des Jahres.“
Panorama stellt die Sache anders dar: 1832 Konsumenten seien zu Kik überhaupt nur befragt worden. Und diese waren offenbar überwiegend vom Händler selbst organisiert. Um es mal mit einem Vergleich zu formulieren: Die Wahl in Russland scheint mir ein dagegen ein lupenreiner Akt der Korrektheit gewesen zu sein.
Kik beteuert seine Nachhaltigkeit, vor allem Fairness gegenüber Mitarbeitern in Deutschland und Zulieferern im Ausland vehement, seit Berichte über menschenverachtende Umstände die Marke schädigten. Solche Mogeleien allerdings sind bestenfalls unter „Green Washing“ zu verbuchen. Und ein Kik in the ass des Verbrauchers.
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