Kik in the ass!

Wir gratulieren! Aber nicht dem Textildiscounter Kik zum Titel „Händler des Jahres“, denn der ist offenbar ermogelt. Sondern dem TV-Magazin Panorama zur Recherche, die eben diese Mogelei hat auffliegen lassen.

Aber der Reihe nach: Das Unternehmen der Tengelmann-Gruppe war vom Handelsverband Deutschland im Juni dieses Jahres zum „Händler des Jahres“ in den Kategorien Damen- und Herrenmode ausgezeichnet worden. Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub verkündete auf einer Pressekonferenz im Juli: „Man höre und staune – dieser doch manchmal gescholtene Textildiscounter Kik wurde von 48.000 Verbrauchern ausgezeichnet zum Händler des Jahres.“

Panorama stellt die Sache anders dar: 1832 Konsumenten seien zu Kik überhaupt nur befragt worden. Und diese waren offenbar überwiegend vom Händler selbst organisiert. Um es mal mit einem Vergleich zu formulieren: Die Wahl in Russland scheint mir ein dagegen ein lupenreiner Akt der Korrektheit gewesen zu sein.

Kik beteuert seine Nachhaltigkeit, vor allem Fairness gegenüber Mitarbeitern in Deutschland und Zulieferern im Ausland vehement, seit Berichte über menschenverachtende Umstände die Marke schädigten. Solche Mogeleien allerdings sind bestenfalls unter „Green Washing“ zu verbuchen. Und ein Kik in the ass des Verbrauchers.

Mehr darüber in der Online Ausgabe von W&V

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in greenwashing und verschlagwortet mit von Oliver Schmidt. Permanentlink.

Über Oliver Schmidt

Oliver Schmidt arbeitet als Unternehmensberater (Sandwichpicker GmbH, Hultgren Nachhaltigkeitsberatung), Coach internationaler Startups und als Dozent (FU Berlin, HU Berlin, HNE Eberswalde, Universität Trier, Europauniversität Viadrina Frankfurt (Oder), Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz (Ukraine)) und als Gründungsberater. Sein besonderes Augenmerk gilt dem Spannungsfeld aus strategischem Nachhaltigkeitsmanagement, Unternehmensführung und Marketing. Als Mitglied im Netzwerk Unternehmertum der Freien Universität Berlin unterstützt er Studentinnen und Studenten des Deutschlandstipendiums als Förderer und Mentor. Im Netzwerk zentral- und osteuropäischer Universitäten Tempus Eanet engagiert er sich als Leadoach und Dozent. Am liebsten erklärt er die Welt in Vorträgen, Workshops oder Blogbeiträgen.

Ein Gedanke zu „Kik in the ass!

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