Green Marketing – Handout zum Vortrag & ISO 20121

Alle, die gestern nicht in die FORUM Factory zu meinem Vortrag kommen konnten, können sich hier das Handout downloaden:

Handout_Green_Marketing

Für die Veranstalter unter den Gästen sei hier noch ein Artikel zur ISO 20121 nachgereicht, der ersten weltweiten Norm zum nachhaltigen Eventmanagement, die bereits bei den Olympischen Spielen 2012 in London umgesetzt werden soll.

Mehr Informationen zu Nachhaltigkeit & Green Marketing gibt es selbstverständlich immer auch auf der Website von Hultgren und Partner!

 

Blühende Wälder und dunkle Wiesen – grüne Stereotype in der Werbung

Hat sich eigentlich irgendjemand schon mal gefragt, seit wann Wurst ausgerechnet in einer Mühle hergestellt wird? Egal – solange weiterhin alle Stereotypen und Klischees das schönen Landlebens gewahrt werden:

 

…werden Würste wahrscheinlich noch in Baumhäusern gezüchtet:

 

Nun ja, würde man ein bißchen genauer hingucken, so wie greenpeace, dann würde man merken, dass hinter der schönen Fassade doch so einiges nicht stimmt:

Natürlichkeit liegt im Trend, also macht die Rügenwalder Mühle jetzt auch mal ein bisschen auf „pur“ und lässt vier überflüssige Zusatzstoffe weg. Aber selbstverständlich liefert ihnen Deutschlands umsatzstärkste Wurstmarke weiter echte Massenware – aus Agrarfabriken, in denen Tausende Schweine industriell gemästet werden.“

Viel spannender im Sinne von greenmakketing ist es jedoch, wie schnell diese Klischee auch wieder zur Persiflage eingesetzt werden können, z.B. wenn es um glückliche Gemüse-Döner geht:

 

Oder auch um die Apfelernte für den richtigen Cider:

 

Stereotype und Klischees dienen eben in der Werbung dazu, schnell Bilder, Assoziationen und Stimmungen zu schaffen, die der Konsument dann möglichst gar nicht erst hinterfragt. Oder wie war das nochmal mit Wurst & Mühle…? 🙂

Wir stutzen erst dann, wenn uns die gleichen Bilder in einem „falschen“ Kontext präsentiert werden – dabei sollten wir uns  schon eher mal fragen, was uns da eigentlich präsentiert wird:

Ackermann spart sich den Aufsichtsrat…

…und was hat das mit green makketing zu tun? Green steht ja nicht nur für grün, sondern auch für Werte wie Fairness, Transparenz und Nachhaltigkeit.

Der Deutsche Corporate Governance Kodex ist ein von einer Regierungskommission der Bundesrepublik Deutschland erarbeitetes Regelwerk, das vor allem Vorschläge enthält, was eine gute Unternehmensführung, also ethische Verhaltensweisen von Mitarbeitern und Führungen von Unternehmen und Organisationen, ausmacht.

Im Kodex steht, ins Klardeutsche übersetzt: Lasst Euch bitte nicht bestechen, bestecht bitte auch keine Anderen. Bereichert Euch nicht auf Kosten des Unternehmens und seiner Aktionäre. Mein Lieblingsparagraph: Offenlegung aller Vorstandsgehälter inkl. Sondervergütungen – daran hält sich, soweit ich weiß, kein Schwein (korrigiert mich, wenn ich einem DAX Unternehmen an dieser Stelle Unrecht getan haben sollte).

Keine der Regeln ist Gesetz, der Kodex hat Empfehlungscharakter. Unter anderem „verbietet“ der Kodex den übergangslosen Wechsel von Vorstand (der die Geschäfte führt) in den Aufsichtsrat (der den Vorstand kontrolliert). Dies soll, geradeheraus gesagt verhindern, dass die immergleichen Männercliquen sich gegenseitig „kontrollieren“ und dabei munter ihre Pöstchen tauschen – das russische Modell, könnte man sagen.

Genau dies hatte Ackermann vor. Jetzt hat er zurückgezogen und erfüllt damit eine entscheidende Forderung des Kodex. Von Finanzminister Schäuble ist ein Seufzer der Erleichterung überliefert.

Begründet hat Ackermann seinen Schritt übrigens nicht mit ethischen Bedenken. Auch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen ihn und Vorstandskollegen sollen keine Rolle gespielt haben. Es war die Eurokrise, die ihm die Zeit zur Bewerbung raubte.

Es meldete sich, nach langer Zeit

Euer Aufsichtsratsvorsitzender Oli Schmidt

Vortrag „green marketing“ am 23. 11.

Auf Einladung vom „FORUM Berufsbildung“ werde ich am

23. November ab 18.00h 

in der FORUM Factory, Besselstr. 13, 10969 Berlin

einen kleinen Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde zum Thema „Green Marketing“ halten. Ich werde mich in der Kürze der Zeit auf die Frage konzentrieren, wie grünes Tun & Handeln für Unternehmen zunehmend zum Wettbewerbsvorteil wird und wie sich gerade auch kleinere Unternehmen auf diese Anforderungen einstellen können (bzw. müssen).

Die Teilnahme ist kostenlos und im Anschluss wird sogar noch ein kleiner Imbiss gereicht! Damit besser geplant werden kann, bitte direkt kurz via email an

info@forum-berufsbildung.de

(und nur dort!) anmelden.

Ich freue mich auf zahlreiche Besucher!

Ich hätt‘ mein Steak gern cloudy

Das Thema „Energie sparen“ beschäftigt uns kontinuierlich, ist quasi in aller Munde. Das kann man nun durchaus wörtlich verstehen, denn der katalanische Designer Martí Guixé und der finnische Food-Visionär Antto Melasniemi sind auf die grandiose Idee gekommen, die „Lapin Kulta Solar Kitchen“ zu gründen, ein mit Sonnenlicht betriebenes Restaurant – in Helsinki, einer Stadt, die bekannt ist für ihre vielen vielen Sonnenstunden.

Gekocht wird unter dem Einsatz von Parabolspiegeln, die die Sonnenstrahlen bündeln und so die Speisen erhitzen – je nach Intensität kann das mittags etwas schneller gehen und zum Abend hin wesentlich länger dauern.

Und auch die Gäste dürfen nicht zu hohe Anforderungen haben: Ist der Himmel wolkig, dann gibt es eben eher Thunfisch-Sashimi statt Tuna-Steak. Die beiden Sonnenköche ziehen dem guten Wetter hinterher, so waren sie in diesem Sommer – sicherheitshalber – in Italien unterwegs.

Ansehen kann man sich das hier auf arte oder auch hier bei monocle.

Im der dunklen Jahreszeit muss man dann leider hungrig bleiben – oder man macht es den Bären nach und hält einfach Winterschlaf….

 

 

Viral wirkt – Clooney macht Druck

Vor einigen Wochen setzte „Solidar Suisse“ einen gut gemachten Spoof ins Internet, der sich seitdem sehr erfolgreich viral verbreitet hat:

 

Solidar fordert dabei von Nestlé, sein gesamtes Angebot auf fair gehandelten Kaffee umzustellen und sich eindeutig gegen Kinderarbeit zu positionieren.

Eine Aktion, die Solidar Suisse nicht nur eine hohe Aufmerksamkeit gebracht hat, sondern die auch einen weiteren Erfolg erzielte, wie die „taz“ meldete:

„Nach Informationen aus der Nestlé-Zentrale in Vevey am Genfer See will Clooney seinen demnächst auslaufenden Werbevertrag für die Nespresso-Kapseln nur verlängern, wenn Nestlé ihm sowie gegenüber „Solidar Suisse“ nachweist, dass die Arbeiter auf den Kaffeeplantagen nach den Kriterien des fairen Handels bezahlt und keine Kinder unter 18 Jahren beschäftigt werden.“ („Vom großen Erfolg eines Doubles“)

Die virale Verbreitung von Parodien erfolgreicher Werbung (wie beispielsweise auch durch Greenpeace) erweisen sich dabei nicht mehr nur als unterhaltsam, sondern erreichen dank Social Media auch eine wesentlich größere Zielgruppe, die sich dann kritisch mit Produkten und Unternehmen auseinandersetzt – und manchmal erreicht ein Double auch das Original…