Folge der Macht – werde ein grüner Jedi!

Nun ja, einen grünen Jedi gibt es ja schon – Yoda, der Meister mit dem Stock und der gewöhnungsbedürftigen Syntax.

Doch jetzt werden wir ganz ausdrücklich dazu aufgerufen, uns der Rebellion anzuschließen und uns einer dunklen Konzernmacht zu widersetzen:

Hintergrund: VW gibt jedes Jahr sehr viel Geld für Lobbyisten aus, die schärfere EU-Klimagesetze blockieren um zu verhindern, dass die CO2-Reduktionsziele bis 2020 von 20 auf 30 Prozent angehoben werden. Klimaschutz findet bei VW also nur statt, wenn Autos damit teurer verkauft werden können, wie zum Beipspiel die Modelle mit BlueMotion-Spritsparkontrolle.

Hinter diesem wunderbaren Clip und der Website steckt Greenpeace, die auf sehr clevere Weise den Werbeerfolg des VW-Spots nutzen: Mehr als 40 Millionen Clicks auf das Original bedeuten, dass ganz viele Menschen diesen kennen – und man die Geschichte einfach nur noch weitererzählen muss….

Der Original-VW-Spot (für die, die ihn noch nicht kennen sollten…):

Gibt es eigentlich schon einen Begriff für das Kapern von Werbewelten? 🙂

Die Guten holen auf: Innerhalb von 24 Stunden konnte die Website schon über 50.000 neue Jedi-Rebellen gewinnen – und wie wir alle wissen, haben dunkle Mächte auf lange Sicht nie eine Chance:

Möge die Macht mit uns sein!

Apple, iPad, Foxconn: So sehen die Arbeitsbedingungen aus…

Schon an anderer Stelle habe ich die Problematik von Apple und seinem Hersteller Foxconn beschrieben und auch bereits Make IT fair und deren Aktionstag vorgestellt. Nun zeigt ein neues Video Aufnahmen und Interviews vom Foxconn-Standort Chengdu, an dem auch – aber nicht nur – Apple-Produkte hergestellt werden:

Foxconn inszeniert sich natürlich gerne ganz anders und scheint damit auch bei Steve Jobs und den Apple-Leuten Erfolg zu haben, denn anscheinend sind deren Aussagen, sich für bessere, angemessene Arbeitsbedingungen einsetzen zu wollen, nur Lippenbekenntnisse.

Aber: Der Käufer hat das letzte Wort. Und es sollte jedem bewußt sein, wie und zu welchem Preis sein tolles neues IPad, das er in den Händen hält, hergestellt wurde….

Frauen schiessen green goals

So, nun startet sie also, die Frauen-Fußball-WM…. ich hab zwar noch so meine Zweifel, ob der Funke der Begeisterung noch von den Medien auf die Menschen überspringen wird, lasse mich aber gerne überzeugen….

Immerhin, die WM ist grün.  Auf der Website „Green Goal “ präsentiert die Fifa die klimafaire Weltmeisterschaft mit allem, was das greenmakketing-Herz begehrt:

Die Bahn sorgt für den klimaneutralen Transport, das Catering ist regional, biologisch und fair und auch Müll soll möglichst vermieden werden. Die Green Goal-Broschüre, die als pdf downloadbar ist, sei durchaus empfohlen, guter Lesestoff, falls die Partien mal torarm sein sollten….

Und da es sich ja um eine Frauen-WM handelt, dürfen auch nicht die praktischen Haushaltstipps vom Mannschaftskoch Bernhard Reiser fehlen:

Zum Beispiel: Immer den richtigen Topf auf die richtige Kochplatte stellen…. Denn wenn Mädchen nicht Fußball spielen, dann gehören sie halt immer noch – zumindest in der Welt der Fifa – an den Herd.

Ich geh jetzt mal kochen…. biologisch, regional und fair…. 🙂

Green Communication goes viral

Eine wichtige grüne Botschaft, die Menschen wachrütteln soll, aber wenig Geld – dank Internet und viralem Marketing lassen sich die digital natives (und auch die Nicht-Digital-Eingeborenen) bestens erreichen. Barbie als Serienmörderin? Der schwitzige Metzger von der „Fleischerei Kläffer“? Mehr dazu bei talketing!

Green made in Germany

Während sich unsere europäischen Nachbarländer noch an die Stirn tippen wegen der Atompanik und der daraus resultierenen Energiewende, äußert sich unser Bundesumweltminister Norbert Röttgen visionär:

„Unsere Ingenieure können das, es wird unser Markenzeichen werden: Green made in Germany“

Doch natürlich handelt es sich hier nicht nur um frommes Wunschdenken, denn (nicht nur) die Bundesregierung hat längst erkannt, das „green“ zu einem wesentlichen Wachstumsmotor – und der Fokus auf neue Technologien und nachhaltiges Wirtschaften zum internationalen Wettbewerbsvorteil wird.

So finden sich auch im „Dossier Nachhaltigkeit“ der „Wirtschaftswoche“ Überlegungen zur Ökonomie der Ökologie:

„Die ökologischen Utopien stehen in einem wachsenden Spannungsverhältnis zur Ökonomie, je wirkungsmächtiger sie werden. Einerseits ist die Ökologie längst ein Treiber der Wirtschaft. Umgekehrt müssen ökonomische Prinzipien dringend auch auf ökologische Fragestellungen angewandt werden.“

Die Zahl der „grüne Gründungen“ wächst, doch können auch bestehende KMU auf den Nachhaltigkeitszug aufspringen? Und was bedeutet diese Entwicklung für  Freiberufler, Selbstvermarkter und andere Einzelkämpfer?

„Green – made in Germany“ – was kann jeder von uns tun, um dieses Ziel zu erreichen?

NACHHALTIGKEIT – ein alter Hut…

…der immer noch hervorragend kleidet!

Das Prinzip der Nachhaltigkeit kommt aus der Forstwirtschaft und entwickelte sich zu einem Leitbild für das 21. Jahrhundert. Die Idee: Heutiges Leben und Wirtschaften darf die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht einschränken oder gar gefährden. Gleichzeitig müssen heute Chancen für alle Menschen auf der Erde fair verteilt werden. Die Vereinten Nationen formulierten es 1987 so: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Lebensqualität der gegenwärtigen Generation sichert und gleichzeitig zukünftigen Generationen die Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens erhält.“
Angesichts endlicher Ressourcen und immer mehr Menschen, die gemeinsam diesen Planeten bewohnen, bekommt das Thema Nachhaltigkeit eine ernst zu nehmende und globale Dimension: Gibt es einen Weg, dass wir alle auskömmlich und friedlich die Erde bewohnen? Und wie sichern wir die Ressourcen kommender Generationen, statt sie schon jetzt zu verbrauchen? Und nicht zuletzt: Was kann ich tun, um zur Beantwortung dieser großen Fragen beizutragen?

„Schlage nur so viel Holz ein, wie der Wald verkraften kann! So viel Holz, wie nachwachsen kann!“ So formulierte Hans-Karl von Carlowitz 1713 als Erster das Prinzip der Nachhaltigkeit in seinem Buch über die Ökonomie der Waldkultur „Silvicultura oeconomica“.

Seit dieser ersten Definition hat sich der Begriff der Nachhaltigkeit weiter entwickelt. Bezeichnete er damals Grundregeln der Forstwirtschaft, beschreibt er heute einen Weg, um die Welt im Gleichgewicht zu halten.

Der Begriff der Nachhaltigkeit fußt auf drei Säulen
– Die ÖKOLOGISCHE Nachhaltigkeit meint das Ziel, Natur und Umwelt, Kultur- und Landschaftsräume für nachfolgende Generationen zu erhalten.
– Die ÖKONOMISCHE Nachhaltigkeit strebt die dauerhaft tragfähige Grundlage für Erwerb und Wohlstand an. Von besonderer Bedeutung ist hier der Schutz wirtschaftlicher Ressourcen vor Ausbeutung.
– Die SOZIALE Nachhaltigkeit versteht die Entwicklung der Menschheit als einen Weg, der gesellschaftlichen Teilhabe für alle Menschen ermöglicht.

Im Großen wie im Kleinen – Nachhaltigkeit kann global, national oder lokal verwirklicht werden.

Übrigens: Nachhaltigkeit ist schon immer im Grundgesetz der Bundesrepublik verankert.
Nach dem Grundgesetz dürfen die Einnahmen aus Krediten die Summe der im Haushaltsplan veranschlagten Ausgaben für Investitionen nicht überschreiten; Ausnahmen sind nur zulässig zur Abwehr einer Störung eines gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts.
(Art.115 Abs. 1 Satz 2; GG)

Im Holzfällerdeutsch bedeutet dies: Es dürfen in keinem Jahr mehr Bäume gefällt werden, als im selben Zeitraum neue nachgepflanzt wurden.

Die seit 2009 neu in der Verfassung eingerichtete Schuldenbremse (Art. 109 Abs. 3 GG) sagt außerdem, dass neue Kredite nicht zur Tilgung alter Schulden verwendet werden dürfen. Also bitte keine neuen Wälder leihen, nur weil man versäumt halt, selber aufzuforsten.

Die Textplagiate stammen von hier:
http://www.bne-portal.de
http://www.umwelt-bildungszentrum.de

In nachhaltiger Liebe – Euer Oliver

Gemeinsam Pflanzen pflanzen.

Wer erleben will wie die Produkte immer grüner werden, kann mehr tun als sein „Golden Toast“ im Brotkasten beim schimmeln zu beobachten.

Seit Opas Zeiten locken die Firmen mit Sammelaktionen, um den Konsumenten zu animieren und zu binden. Meist sind – wir müssen wohl sagen waren – dies Fußballbildchen oder Ähnliches.

DANONE lockte noch kürzlich mit Buchstabenmagneten beim Kauf von FRUCHTZWERGEN. Jetzt aber wird’s GRÜN: beim Kauf einer Verpackungseinheit Fruchtzwerge erhält der Käufer eine von fünf PFLANZENKARTEN – dadrauf der Slogan „Gemeinsam Pflanzen pflanzen“.

Meine Pflanzenkarte enthielt Petersilie. Natürlich sind’s Kräuter, obwohl ich mir auch Rosen, Tulpen oder Limettenbäume gut vorstellen könnte. Die Kräutersamen in der Pflanzenkarte sind wahrscheinlich die einzige natürlich Zutat im Fruchtzwerg.
Drinnen kommt’s richtig dicke, ein Fest für jeden Texter: „Plant for the Planet“, dadrunter der Aufruf „Hilf mit, bis zu 100.000 Bäume zu pflanzen“. Und jetzt anschnallen: „Für mehr KLIMAGERECHTIGKEIT weltweit“.

Na das ist mal ne Zielmarke. Fragt sich nur was Klimagerechtigkeit bedeutet. Sollen wir gerechter zum Klima sein, oder das Klima zu uns. Soll’s in den nächsten Jahren überall ein bisschen wärmer werden? Oder nur da, wo die Schornsteine richtig rauchen?

Weiter unten im Text erfahren wir noch, dass für jede Urkunde ein Baum gepflanzt wird. Auf der angedeuteten Weltkarte stehen süße Laubbäumchen auf den ärmeren Kontinenten. Ein Baum scheint in Indonesien heimisch geworden zu sein, zwei stehen in Afrika und zwei weitere in Zentralamerika.

Was das soll? Danone wird’s wissen, einfach mal nachfragen unter: presse@danone.de

Oder habt Ihr Fragen an mich? Mein Sekretariat ist unter a.merkel@bundeskanzleramt.de praktisch rund um die Uhr für Euch da!

Liebe Grüße – Euer Oliver

Psychologische Nachhaltigkeit – wen die Verbraucher vorne sehen

Die Marktforscher von „Facit Research“ haben im Auftrag der Agentur „Serviceplan“ mehr als 2.500 Menschen dazu befragt, welches Unternehmen in ihren Augen am nachhaltigsten handelt.

Angeführt wird das Ranking des Sustainability Image Score von der Firma Hipp, gefolgt vom ADAC, dm, Miele, BMW, Audi und Toyota. Die Schlusslichter bilden auf Platz 62 die Commerzbank, Telekom, Kik, Schlecker und vor BP auf Platz 67 ist dann nur noch die Deutsche Bahn.

Die Bahn, eigentlich das nachhaltigste Verkehrsmittel, wird anscheinend von den Verbraucher nicht richtig wahrgenommen – merkwürdig, denn eine Klimaanlage, die nicht funktioniert, ist doch so ziemlich das nachhaltigte, was man sich vorstellen kann, oder?

Abgefragt wurden 4 Bereiche: die ökologische Wahrnehmung des Unternehmens (Green Image Score), die Einschätzung, ob das Unternehmen fair und seriös arbeitet (Economic Image Score) sowie die Frage nach der sozialen Nachhaltigkeit (Social Image Score) und auch die psychologische Nachhaltigkeit (Value Image Score). Hierbei geht es um die Frage, wie stark sich die Nachhaltigkeitsaspekte bereits in der Unternehmenswahrnehmung verankert haben – Werte wie Vertrauen, Ehrlichkeit, Authentizität oder Kundenwertschätzung. „Öko“ alleine reicht eben nicht mehr aus….

Claus Hipp ist also der Vorzeigeunternehmer:

„Das Beste aus der Natur, das Beste für die Natur“ ist nicht nur ein Slogan, sondern wird von den Konsumenten geglaubt. Abgeschlagen im Mittelfeld findet sich dann „Frosta“ wieder:

… überholt von Iglo. Das dürfte bitter sein für die „Frosta“-Mannschaft, haben sie sich doch als eines der ersten Unternehmen bereits 2003 vom Zusatz von Geschmacksverstärkern, Farbstoffen sowie künstlichen und natürlichen Aromen verabschiedet. Iglo hat anscheinend die Kommunikationsmaschinerie besser bedient und mit „foreverfood„, einer eigenen Website zum Thema „Engagement für eine nachhaltige Zukunft“, gepunktet. Es reicht also bei weitem nicht mehr aus, grünes Engagement nur auf den Verpackungen zu kommunizieren, wenn man sich als Unternehmen in den Köpfen der Konsumenten verankern will.

Fazit: Sustainability is sexy – nicht nur für Marken!

 

Heute Nacht habe ich den GRI Index erfunden.

Neben vielen anderen Berufungen, denen ich nachgehe, bin ich auch Erfinder. Meistens erfinde ich die Dinge nachts, um dann am nächsten Tag festzustellen, dass es sie schon gibt.
Man müsste doch, träumte ich also, eine Liste von Kriterien erstellen, nach denen sich das nachhaltige Handeln eines Unternehmens nachvollziehbar und vergleichbar bemessen und dokumentieren lässt. Ich träumte dabei von einem Diagramm, auf dessen X Achse die Säulen der Nachhaltigkeit zu finden sind:

• Kulturelle Vielfalt zulassen und fördern
• Ressourcen schonen, um zukünftigen Generationen gleiche Chancen zu erhalten
• Fair verteilen, um allen Menschen und Bevölkerungsgruppen gleiche Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe zu bieten
• Etc.

Auf der Y Achse finden wir die Unternehmensbereiche nach M. Bartelt:

• Lieferanten
• Mitarbeiter
• Produktion
• Standorte
• Vertrieb
• Etc.

In die Zellen, die an den Schnittpunkten entstehen, werden jetzt Werte eingetragen. So ist beispielsweise für den Wert der Schnittmenge „Kulturelle Vielfalt“ und „Mitarbeiter“ wichtig, ob unterschiedliche Generationen vertreten sind, ob die Belegschaft international ist, wie der Proporz zwischen Männern und Frauen aussieht etc.
Abschließend wird jede Zelle unterschiedlich gewichtet, am Ende steht ein Wert, zum Beispiel in Prozent.

Beim Stöbern am Folgetag in Nachhaltigkeitsberichten der Gasag, Vattenfall und Daimler durfte ich feststellen, dass alle Berichte sich am GRI Index orientieren.
Die GRI (Global Reporting Initiative) ist eigentlich ein weltweiter und kontinuierlicher Dialog. Unter Mitwirkung der Vereinten Nationen sowie zahlreicher Menschenrechts-, Umwelt- und Arbeitsorganisationen wird der GRI Index weiterentwickelt. Die Grundlage ist Transparenz, Ziel ist Standardisierung und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsberichten.
Eine geniale Erfindung.

http://www.globalreporting.org/Home
http://de.wikipedia.org/wiki/Global_Reporting_Initiative

green washing vs. green drinking

Auf den grünen Werbezug sind ja schon so einige Unternehmen gesprungen…. Krombacher rettet den Regenwald, Pampers spendet Impfungen usw.  Die Rettung ist allerdings immer mit dem Kauf/Konsum verbunden, so dass es fraglich ist, ob diese Mittel den guten Zweck heiligen.

Eine besonders „schöne“ Kampagne gab es dazu in Argentinien:

 

Aber wenigstens wurde diese humorvoll und augenzwinkernd inszeniert….

Das Geschmäckle des „green washing“, des „Sich-grün-anmalens“ bleibt dennoch: Kaufen wir den Konzernen ihr angeblich grünes Herz wirklich ab?

Produkte, bei denen die Nachhaltigkeit kein Werbeversprechen, sondern Produktmerkmal ist, verkaufen uns zwar auch den Nutzen des guten Gewissens beim Konsum, allerdings mit deutlich höherer Glaubwürdigkeit, wie z.B.  die Trinkwasserinitiative „Viva con Aqua„:

 

Eine clevere, hippe und zielgruppengerechte Kommunikation darf natürlich nicht fehlen, aber die Transparenz des Projektes  zieht sich wie ein roter Faden durch die Aktionen.  Dadurch wird „Viva con agua“ eben nicht nur glaubwürdiger, sondern es macht den Konsum sinnstiftend (Der erste Spot war da hingegen eher unsinnstiftend 🙂 ). Sinnstiftung schafft Identifikation innerhalb der Community – und nur so auch den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg für alle Beteiligten.

„green washing“ durchschauen, „green products“ lieben wir.